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1. Realienbuch - S. 26

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
26 25. Moose und Pilze. Wenn man von den bemoosten Zweigen einer alten Tanne spricht, so verwechselt man häufig Moose und Flechten mit einander. Das sogenannte isländische Moos, welches man in unserem Fichtelgebirge findet, und welches im hohen Norden den Renthieren zur Nahrung dient, ist ebenfalls kein Moos, sondern eine Flechte. Da man auch auf dem Erdboden, wie auf Bäumen und Steinen solche Flechten findet, so unterscheidet man Erd-, Stein- und Baum fl echten. Die ganze große Klasse der Flechten bedarf zum Gedeihen der Feuchtigkeit der Lust, und zwar fast bloß dieser. Deshalb siedeln sich die Flechten an den dicke» Stämmen unserer Wald- bäume vorzugsweise ans der Westseite an. Man findet sehr oft diese Seite ganz mit Flechten und Moosen bedeckt und aus der entgegengesetzten Seite kaum eine Spur davon. So dienen die geringen Flechten Wanderern, die sich im Walde verirrt haben, dazu, sich zurecht zu finden. 25. Moose und Pilze. Wenn du ans dem Schindel- oder Ziegeldache eines Hauses da und dort ein frischgrünes Polsterchen erblickst, dann hast du ein Moos vor dir, freilich nur eine Art der Moose, deren es 500 bis 600 gibt. Ein solches Moospolsterchen besteht aus vielen einzelnen Pflänzchen, die schon viel vollkommener sind, als die oft mit ihnen verwechselten Flechten. An jedem Pflänzchen kannst du einen Stengel und zierliche Blätter unterscheiden. Zu seiner Zeit, oft mitten im Winter, kommen zwischen den einzelnen Pflänzchen oft roth gefärbte Stielchen hervor, die mit einer- zierlichen Kapsel endigen. Das sind die Moosfrlichte. Wenn ich dir das Innere eines solchen Früchtchens unter einem Vergrößerungsglase zeigen könnte, so würdest du staunen, wie wunderbar schön es gebaut ist. Solltest du aber glauben, daß die Moose bloß auf Dächern vorkommen, so würdest du irren. An den Rinden der Bäume, auf Mauern und Felsen, besonders aber auf dem feuchten Waldboden findet man Moose von verschiedener Art. Ost ist eine große Strecke des Waldes mit einem dichten Moospolster bedeckt. Ueber den Nutzen der Moose wissen viele Menschen nicht mehr, als daß man mit ihnen im Winter die Fenster, die nicht genau schließen, verstopft und daß sie dem Landmanne als Viehstreu dienen. Das ist aber ihr geringster Nutzen. Wir behaupten nicht zu viel, wenn wir sagen, daß von den Moosen zum großen Theil die Fruchtbarkeit einer Gegend ab-
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