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1. Realienbuch - S. 277

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
228. Deutsche Treue. — 229. Die Hoheuzollern. 277 ihres Bundes. So ritten sie freundlich zusammen bis an die Grenze. Als aber Friedrich nach Hause kam, fand er vieles anders, als erwünschte. Sein liebes Weib war blind; sein Bruder war mit seinem Bündnisse gar nicht zufrieden und machte ihm Vorwürfe; es gab sogar Leute, welche behaup- teten, ein solches Versprechen brauche man nicht zu hatten. Friedrich war nicht im Stande, die Bediugnisse zu er- füllen, welche Ludwig gemacht hatte, und die Zeit nahte, daß er, wie er gelobt hatte, in die Gefangenschaft zurückkehren sollte. Er selbst erschrak, wenn er an das Gefängniß dachte, worin er drei Jahre geschmachtet hatte. Als der Tag der Rück- kehr gekommen war, da wollten alle die Seinigen in Thränen über sein trauriges Schicksal vergehen; aber Treue und Eid galt ihm mehr als alles andere. Er riß sich los und er- schien vor Ludwig. Dieser aber war durch die Redlichkeit seines Freundes so gerührt, daß er rief: „Komm, Friedrich, wir wollen gemeinschaftlich die Kaiserkrone tragen!" Von Stunde an lebten sie wie Brüder beisammen. 228. Deutsche Treue. (Altes Volkslied.) Frag' alle Bekauute, frag' alle verwandte, frag' alle Betrübten, frag' alle Geliebten, frag' Himmel, frag' Erden, frag', was irgend gefragt kann werden; alle sagen, es fei nichts schöneres als deutsche Treu. Ja, Englands Korallen, sie können gefallen, und Frankreichs Rubinen, sie mögen dir dienen; sie können zwar Nutzen und Könige putzen; ich sage und bleibe dabei: nichts schöneres fei als deutsche Treu. 229. Die Hoheuzollern. Die Grafen von Hohenzollern waren ein schwäbisches Adels- geschlecht, dessen Stammburg bei Ilechingen steht. — In der letzten Hälfte des 12 Jahrhunderts vermalte sich Friedrich von Hohenzollern mit der Erbtochter des Burggrafen von Nürnberg und wurde nach dem Tode desselben mit der Burggrafenwürde betraut (1210), die fortan bei seinen Nachkommen verblieb. — Die Hohenzollern er- wiesen sich stets als treue Freunde der deutschen Kaiser, und diese wandten ihnen reiche Gunst zu. Rudolf von Habsburg und Ludwig der Bayer waren Freunde der Burggrafen von Nürnberg. Das Streben der letztem nach Yergröfserung ihrer Hausmacht war von bestem Erfolge gekrönt. Als im Jahre 1248 der letzte der Grafen von Andechs , welche sich auch Herzoge von Meran nannten und den nördlichen und nordöstlichen Theil des heutigen Oberfran- kens besessen hatten, auf seiner Burg bei Weismain ermordet worden war, vererbten sich viele Meran’sche Besitzungen (darunter
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