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1. Preußischer Kinderfreund - S. 398

1876 - Königsberg : Bon
8 (398) Land und Volk den christlichen Glauben einzupflanzen und deutsche Artz und Sitte zu gründen. Darum rief er in das Land viele Ritter von den Orden der Tempelherrn und Johanniter, und gab jenen Münche- berg (zwischen Berlin und Frankfurt), diesen das Gebiet von Werben (an der Elbe, in unserer Provinz gelegen) zum Wohnsitz und vielen Grundbesitz dazu. Die pflegten die Kranken, schützten die Grenzen, bauten das Land und legten den Grund zu mancher Stadt und manchem Dorf. So ist z. Templin, wie schon der Name andeutet, entstanden, Werben selber, wo sich auch noch eine Johannitercomthureikirche findet, die in dieser Zeit erbaut ist, u. a. Auch zog er viele Leute aus den Niederlanden und vom Rhein in das Land, die ihm Gewinn brachten durch ihre Kunde des Ackerbaus, der Bodenentwässerung und der Gewerbe. Also ward sein Regiment dem Lande zu einem großen Segen. Und es hieß von da die Altmark und heißet also bis diesen Tag. Und andere Städte, die darin erbauet waren und wur- den, sind: Arendsee, an dem See des Namens, der Iv2 Meile im Um- kreis hat und sehr fischreich ist, Seehausen, Jerichow, Tangermünde, Stendal, Gardelegen. Das ist nun der Stamm gewesen, aus dem — zwar nach manchen hundert Jahren erst, denn ein Königreich wächst so schnell nicht als ein Bäumlein, das man in die Erde pflanzet — unser großes preußisches Vaterland erwachsen ist. — Salzwedel liegt in einer moorigen, doch nicht unfruchtbarm Gegend, an der Jetze, einem Zufluss der Elbe. Wir hättm von hier nur wenige Stunden bis nach der hannoverschen Grmze und der lüneburger Haide. Doch steht für diesmal dahin nicht unser Sinn. Wir wenden uns vielmehr südlich und gehen, der Sttaße folgend, über Gardelegen und Wolmirstedt nach Magdeburg. Gardelegen liegt, wie auch Calbe, (nicht zu verwechseln mit Calbe an der Saale) an der Milde, die Milde vereinigt sich dann mit der Biese, welche an Osterburg und See- hausen vorbeifließt, und die Biese ist ein Zufluss des Aland, der in die Elbe mündet. In Gardekegen ist ein Seminar (das heißt eine Lehrer- schule), wie derm in unserer Provinz /9 sind, nämlich in Barby, Halber- stadt, Erfurt, Osterburg, Heiligenstadt, Elsterwerda, Eisleben, Droyssig, Weißenfels. Wolmirstedt hat ein altes, aus der Zeit der Erzbischöfe stam- mendes Schloss und liegt, wie auch vorher Nmhaldensleben, an der Ohre, die eine Meile davon in die Elbe mündet. Von Wolmirstedt aus sehen wir den Boden merklich verändert. Es ist nämlich im Allgemeinen der Boden im Norden der Provinz eben und hat nur wenige und geringe Erhebungen. Wir sehen da nicht solche schöne Berge, auch solche schöne, frische Wal- dungen nicht, wie im südlichen, zumal im südwestlichen Theile der Provinz. Du siehst, soweit das Auge reicht, fast nichts als Sand und Haide mit Haidekom oder Buchweizen, selten einmal dazwischen ein Wäld- chen von Buchen oder Birken oder Eichen, sonst nur Fichten und Kiefem: und wer vom Rhein oder Harz oder Thüringerland hierher kommt, der mag wohl die armen Leute herzlich bedauern, die hier wohnen und leben und solch Land bauen müssen. Denn dass in solchem Boden mit Pferden und Kühen und Pflug und Wagen schwer fortzukommen ist, und dass er wenig Frucht bringt, kannst du dir schon denken. Doch hat auch diese Gegend ihre sehr fruchtbaren Stellen, das sind die bruchigen Niederungen. Solche sind die Wische, die zwischen Osterburg, Seehausen und Werben (im nörd»
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