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1. Das sechste Schuljahr - S. 260

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
260 eine Art Bier, welches aus Gerstensaft, und den Met, der aus Honig und Wasser bereitet wurde. 6) (I h r e B e s ch ä f t i g n n g.) Die Hauptbeschäftigung der freien deutschen Männer war Krieg und Jagd. Schon von Ju- gend auf übten sie sich iw Gebrauch der Waffen. Waren Krieg und Jagd vorbei, so lagen sie gewöhnlich auf der Bärenhaut. Den deutschen Frauen lag die Sorge für das Hauswesen und die Bestellung des Ackers ob, wobei sie die Sklaven und Kinder unter- stützen mußten. Ihnen war auch die Kunst des Webens bekannt. Sie webten daher die Kleiderstoffe und verfertigten die Kleider für die ganze Familie. f) (Ihre Tugenden u nd ihre Laste r.) Die alten Deutschen zeichneten sich durch mehrere Tugenden vor anderen Völkern aus. Besonders wurde die deutsche Treue an ihnen gerühmt. Ein gegebenes Versprechen war ihnen heilig. Bei ihnen hieß es: „Ein Mann — ein Wort." Ein Handschlag galt ihnen als Eid. Darum kam auch kein Wortbruch bei ihnen vor. Die Freiheit galt ihnen als höchstes Gut und Knechtschaft schlimmer als der Tod. Deshalb gab es auch keine Gefängnis- strafen bei ihnen. G a st f r e u n d s ch a f t wurde an jedermann ge- übt, gleichviel ob er ein Fremder oder Bekannter war. Ohne zu fragen, woher oder wohin, teilte man gerne mit ihm an Speise und Trank, was Küche und Keller bot. War der eigene Vorrat aufgezehrt, so wurde der Gast zum nächsten Nachbar geführt und dort ebenso freundlich aufgenommen. Besondere Achtung ge- noß die Frau bei den alten Deutschen. Sie war nicht die Sklavin des Mannes, sondern seine treue Begleiterin durchs Leben, mit der er Freud und Leid teilte. Die Ehe galt ihnen heilig und Ehebruch kam deswegen bei ihnen nicht vor. Die Frauen liebten ihre Männer, zogen sogar mit ihnen in die Schlacht, feuerten die Kämpfenden durch Zurufe an, verbanden die Verwundeten und töteten sich manchmal selbst, wenn sie Witwen geworden waren. Es fehlte den alten Deutschen aber auch nicht an U n t n g e n i) e n und L a st e r n. Ich will besonders zwei hervorheben: Die Trunksucht und die S p i e l s u ch t. Bei ihren fröhlichen Gelagen wußten sie nicht immer das richtige Maß leinzuhalten. Oft saßen sie bei ihren Trinkgelagen bis tief in die Nacht hinein und tranken immer noch eins. Hierbei war das Würfelspiel üblich. Dies trieben die freien Männer oft mit solcher Leidenschaft, daß sie nicht nur Hab und Gut und Frau und Kind,
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