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1. Das sechste Schuljahr - S. 298

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
298 Heeres. Der Heerbann, der seit altersher in Deutschland bestand, wurde erneuert. Der Heerbann kämpfte aber nur zu Fuß. Darum genügte er nicht zum Kampfe gegen die Ungarn, die geschickte Reiter waren. Um den Ungarn mit Erfolg entgegentreten zu können, mußte sich Heinrich eine tüchtige Reiterei beschaffen. Der kluge König wußte sich auch diese zu besorgen. Die Hofbesitzer ver- pflichtete er, von Zeit zu Zeit ihre ältesten Söhne zu Pferde zu ihm zu schicken. Er stellte dann Kampfübungen in Reih und Glied mit ihnen an. Dabei weckte er den Mut und den Ehr- geiz der Kämpfer. Er bildete zwei Parteien, die gegeneinander fechten mußten. Die Zugehörigkeit seiner Partei erkannte man an einem gemeinschaftlichen Abzeichen. Er gründete auch eine gemeinschaftliche Kasse, aus der die Gefangenen wieder eingelöst wurden. — So gewöhnte Heinrich die Seinen mit der Zeit an den Kampf zu Pferde. Ans den Reitern sind später die Ritter geworden. Deshalb kann Heinrich I. auch als Gründer des Rit- terstandes verehrt werden. e) (Heinrichskampfmitdenwendenundgrün- d u n g der Nordmark.) Nachdem sich Heinrich ein Heer verschafft hatte, erprobte er dasselbe zunächst gegen den schwä- cheren Feind Deutschlands, gegen die Wenden, die zwischen der Elbe und Oder wohnten, und von hier verheerend in Deutsch- land einfielen. Er zog im Jahre 928 über die Elbe, um sie zn.m Gehorsam zu zwingen. Eiligst zogen sich diese in ihre Hauptstadt Brennabor zurück. Diese Stadt war ganz von Süm- pfen und Morästen umgeben. Die Wenden triumphierten daher, weil die Sachsen die Feste nicht erreichen konnten. Doch plötzlich trat ein harter Frost ein, die Havel fror zu und die Moräste wurden fest. Jetzt konnte Heinrich die Stadt angreifen. Nach kurzer Belagerung wurde sie erstürmt und die Wenden mußten sich ergeben. Nun unterwarf sich das ganze Wendenland. Die Wenden verpflichteten sich, dem Könige Heinrich einen Tri- but zu zahlen; sie gelobten auch, Christen zu werden und sich kaufen zu lassen. Um die Wenden besser bewachen und im Zaume halten zu können, richtete Heinrich am linken Elbufer eine Markgrafschaft ein. Dies war die Nord mark. Tapfere und tüchtige Markgrafen erhielten die Verwaltung derselben. Diese schützten das Sachsenland vor räuberischen Einfällen der Wenden. Spätere Markgrafen der Nordmark drangen sogar nach Bran- denburg vor und unterwarfen sich auch dies Land. Sie erhiel-
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