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1902 -
Langensalza
: Schulbuchh.
- Autor: Seidel, L. E.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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fein Vertrauen auf Gott. Im Angesicht des ganzen Heeres
ließ er sich das heilige Abendmahl reichen und flehte den Herrn
um Beistand und Sieg zu dem bevorstehenden Kampfe an. Das
ganze Heer betete mit ihm. Alle deutschen Krieger gelobten,
treu zusammenzuhalten bis in den Tod. Nach dieser würdigen
Vorbereitung schritten die Deutschen zum Angriff. Mit acht
Schlachthaufen brachen sie in die Ungarn ein. Die feindlichen
Schlachtreihen waren bald durchbrochen. In wilder Unordnung
flohen die Ungarn vom Schlachtfelde. Die meisten wurden aber
von den nachsprengenden Deutschen eingeholt und ohne Gnade
niedergehauen. Nur 7 sollen von den 100 000 Ungarn, die
nach Deutschland gekommen waren, in die Heimat zurückgekehrt
fein und die Botschaft von der Niederlage auf dem Lechfelde nach
Hause gebracht haben. Seit dieser Zeit sind die Ungarn nicht
wieder nach Deutschland gekommen. Sie nahmen bald darauf
das Christentum an und wurden nun friedliche Nachbarn der
Deutschen.
6) (Otto Kriegszüge nach Italien.) Otto I. sah
sich zweimal veranlaßt, mit einem Kriegsheere nach Italien
zu ziehen. Den ersten Kriegszug nach Italien führte er im
Jahre 951 aus. Die Veranlassung dazu war folgende: Der König
Lothar von Italien war gestorben. Seine hinterlassene Witwe
hieß Adelheid. Der Markgraf Berniger von Jvrea hatte vor,
diese an feinen Sohn zu verheiraten. Da sich Adelheid aber
nicht entschließen konnte, diesem ihre Hand zu geben, ließ sie
Berniger in einen Kerker werfen. Doch gelang es einem Mönch
(Martin), sie wieder zu befreien. Nach ihrer Befreiung rief sie
Otto I. um Hilfe an. Dieser eilte sofort mit einem Heere nach
Italien und unterwarf den Unterdrücker. Da seine Gemahlin
gestorben war, so vermählte er sich mit der Adelheid und wurde
auf diese Weise König von Italien. Das glänzende Hochzeits-
fest wurde in Pavia gefeiert. — Nachdem Otto Ruhe und Ord-
nung in Italien hergestellt hatte, kehrte er wieder nach Deutsch-
land zurück. Seine Abwesenheit benutzte Berniger später, um
sich gegen die deutsche Oberherrschaft aufzulehnen und alle Ge-
walt an sich zu reißen. Da rief der Papst Otto I. um Schutz an.
Dieser zog mit großer Heeresmacht nach Italien und dämpfte
kurzer Zeit die Unruhen. Auf diesem Kriegszuge kam Otto l. auch
nach Rom. Er ließ sich hier im Jahre 962 vom Papste zum rö-
mischen Kaiser krönen. Seit jenem Jahre hat man Deutschland das