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1. Das sechste Schuljahr - S. 312

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
312 Reise waren auf einmal vergessen. Doch war noch ein schweres Werk zu verrichten, denn Jerusalem war eine große Stadt, die von starken Mauern umgeben und von 40 000 Türken verteidigt wurde, während das Christenheer auf etwa 20 000 zusammen- geschmolzen war. Doch die Kreuzfahrer verzagten nicht, son- dern vertrauten auf die Hilfe des Höchsten. Als die nötigen Be- lagerungsmaschinen fertiggestellt waren, wurde zum Sturm- angriff geschritten. Gottfried von Bouillon war der erste, der die Mauer erstieg. Nachdem ein Thor geöffnet war, drangen die Sieger mit dem Rufe: „Gott will es!" in die Stadt ein. Ein schreckliches Würgen begann nun in den Straßen. Niemand wurde verschont. Die Sieger glaubten, Rache nehmen zu müssen für alle Greuel, welche die Türken früher an den Christen verübt hatten. Gottfried nahm an dieser Blutarbeit nicht teil. Sobald der Sieg entschieden war, pilgerte er in weißem Gewände nach dem Grabe des Er- lösers, um dem Herrn für den großen Sieg zu danken. Plötzlich änderte sich auch das Verhalten der Wallbrüder. Sie reinigten sich von dem Blute der erschlagenen Türken und eilten mit entblößten Häuptern und Füßen zu den heiligen Stätten. Hierauf erwählten sie ihren Anführer Gottfried zum Könige von Jerusalem. Doch dieser fromme Held lehnte die Krone mit den Worten ab: „Ich will da nicht eine Königskrone tragen, wo mein Heiland unter einer Dornen- krone geblutet hat", und nannte sich nur „Beschützer des hei- ligen Grabes". Doch schon im folgenden Jahre starb er. Nun wurde sein Bruder Balduin zum Könige von Jeru- salem gewählt. c) (Der Ausgang und d i e Folgen der Kreuz- züge.) Leider wurde das heilige Land bald aufs neue von den Ungläubigen erobert. Noch sechs weitere Kreuzzüge sind unternommen worden, um das heilige Land aus der Hand der Ungläubigen zu befreien. Jerusalem blieb kaum hun- dert Jahre in der Gewalt der Christen, dann fiel es, wie die übrigen Teile des Landes, wieder in die Hände der Türken, die es noch heute besitzen. Durch die Kreuzzüge haben an sechs Millionen Christen ihr Leben eingebüßt. Trotz- dem ist der ursprüngliche Zweck derselben nicht erreicht wor- den. Die Kreuzzüge haben aber auf andere Weise Segen gebracht. Einen wohlthätigen Einfluß übten sie zunächst auf
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