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1. Das sechste Schuljahr - S. 321

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
321 d) (Das Leben der Ritter.) Die Ritter führten ein vergnügtes Leben auf ihren Burgen. Arbeit kannten sie nicht. Diese wurde von den Hörigen und Lehnsleuten, die auf ihren Gütern wohnten, verrichtet. Ihre einzige Beschäf- tigung war Jagd und Kampf. Ein Fest reihte sich an das andere. Bei frohem Becherklang ergötzten sie sich an den Er- zählungen ihrer Heldenthaten. Zn diesen Festen fanden sich auch oft fahrende Ritter ein. Diese zogen von Burg zu Burg, sangen schöne Lieder, die sie selbst gedichtet hatten, und begleiteten sie mit der Harfe oder der Geige. In ihren Liedern besangen sie besonders den Frühling, berühmte Hel- denthaten und die Minne. Die bedeutendsten Dichter und Sänger dieser Art sind Walter von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach. Im Winter, wenn die unwegsamen Straßen mit Schnee verschüttet waren, herrschte oft trost- lose Langeweile in den Burgen. Sehnsüchtig wurde daher der Frühling erwartet, wo die Sänger wiederkamen und fröhliche Lieder und manche neue Mär mitbrachten. e) (Die geistlichen Ritterorden.) Zur Zeit der Kreuzzüge entstanden in Palästina drei Rittervereine oder Ritterorden, in denen sich das Rittertum mit dem Mönchs- wesen vereinigte. Deshalb werden sie auch g e i st l i ch e R i t- terorden genannt. Zu ihnen gehört der Johanniter- orden, der Templerorden und der deutsche Ritter- orden. Die Mitglieder dieser Arten teilten sich in drei Klassen, in Ritter, G e i st l i ch e und dienende Brüder. Die Ritter hatten die Pilger zu geleiten und zu beschützen, die Geistlichen mußten den Gottesdienst abhalten und den dienen- den Brüdern lag die Pflege der Kranken ob. Alle Ordens- brüder hatten die drei Mönchsgelübde der Armut, der Keusch- heit und des Gehorsams abzulegen. Als das heilige Land wie- der in die Hände der Türken fiel, da siedelten die geistlichen Ritterorden nach Europa über. Die Johanniter ließen sich auf der Insel Malta nieder und wurden nun M a l t e s e r ge- nannt. Durch Napoleon I. wurde ihnen Malta später entrissen. Die Templer zogen nach Frankreich und gelangten hier zu großem Reichtum. Philipp der Schöne von Frankreich ließ diesen Orden 1312 durch den Papst ausheben und eignete sich seine Schätze an. Die Ritter des deutschen Or- dens wurden später nach Preußen gerufen, um das da- Seidel, Das sechste Schuljahr. 21 I
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