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1. Das fünfte Schuljahr - S. 305

1901 - Langensalza : Schulbuchh.
305 sah ganz Europa auf den jungen Preußenkönig und seine tapfere Armee. Friedrich folgte den Österreichern nach Böhmen. Hier gewann er 1742 bei Chaslan (bei Prag) noch einen zweiten Sieg über die Österreicher. Jetzt bat Maria Theresia um Frieden. Dieser wurde 1742 in Breslau abgeschlossen. In diesem Frieden trat Maria Theresia Schlesien und die Grafschaft Glatz an Preußen ab. 2. Der zweite schlesische Krieg, 1744—1745. a) D i e Ursache des Krieges. Maria Theresia hatte deshalb so rasch mit Preußen Frieden geschlossen, um ihre ganze Kraft gegen andere Feinde zu wenden, mit denen sie damals gleichzeitig Krieg führte. Als sie nun siegreich gegen diese war, fürchtete Friedrich, daß es nächstens wieder über ihn hergehen werde, um ihm Schlesien zu nehmen. Um ihrem Angriff zuvor zu kommen, rückte er 1744 mit 20000 Mann unter dem Vorwände in Böhmen ein. dem bedrängten Kaiser Hilfe bringen zu müssen. So kam es zum zweiten schlesischen Kriege. b) Der Krieg selb st. Aus Mangel an Lebensmitteln mußte Friedrich aus Böhmen nach Schlesien zurückziehen. Bei Hohenfried- berg (unweit Striegau) kam es am 4. Juni 1745 zu einer Schlacht, die von Friedrich Ii. gewonnen wurde. Reiterei und Fußvolk fochten hier mit gleicher Tapferkeit. Wahrhaft vernichtend war der Angriff der Anspach-Bayrenter Dragoner unter dem Reitergeneral von Geßler. Diese nahmen 2500 Mann gefangen und erbeuteten 4 Kanonen und •66 Fahnen und Standarten. Heute trägt unsere Kaiserin Auguste Viktoria die Farben dieses stolzen Regiments. In diesem Kriege hat sich auch der „alte Dessauer" ausgezeichnet. Er besiegte am 15. Dezember 1745 die mit den Österreichern verbündeten Sachsen in der Schlacht bei Kesselsdorf (unweit Dresden). Vor der Schlacht richtete der große Feldherr folgendes schlichte und kindliche Gebet zum Himniel: „Lieber Gott, du weißt, daß ich dich nicht alle nasenlang mit Bitten belästige; hilf mir heute, daß ich den Feind schlage. Willst du aber nicht, so hilf wenigstens den Schurken da drüben nicht, sondern sieh zu. wie's kommt, — dann werde ich schon allein mit ihnen fertig werden." Diese Schlacht war sehr blutig. Die Sachsen standen auf steilen, mit Erde und Schnee bedeckten Höhen. Dennoch griff sie der alte Dessauer an. Mit dem Degen in der Hand stellte er sich an die Spitze der Stürmenden. Die feindlichen Höhen wurden genommen und die Sachsen in die Flucht geschlagen. Friedrich kam bald darauf herzu, umarmte mit entblößtem Haupte den alten Helden und machte Seidel, Das fünfte Schuljahr. 20
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