Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1901 -
Langensalza
: Schulbuchh.
- Autor: Seidel, L. E.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
343
Darbietung
des Stoffes durch Vorerzühlen des Lehrers.
a) D i e Veranlassung des Krieges gegen Dänemark
im Jahre 1864. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein hatten
früher ein eigenes Herrscherhaus. Als dasselbe im fünfzehnten Jahr-
hundert ausstarb, wählten sich die Schleswig-Holsteiner den König von
Dänemark zu ihrem Herzoge. Dieser mußte ihnen jedoch in einem
Vertrage die Zusicherung geben, daß die Herzogtümer „up ewig un-
gedeelt" bleiben und niemals Dänemark einverleibt werden sollten.
Seit 1815 gehörte Holstein zum deutschen Bunde, und der König von
Dänemark war als Herzog von Holstein deutscher Bundesfürst. Im
Jahre 1863 genehmigte der neue König Christian Ix. von Dänemark
das Gesetz, durch welches Schleswig mit Dänemark vereinigt und der
alte Vertrag gebrochen wurde. Dagegen erhob der deutsche Bund
Widerspruch und ließ Holstein als deutsches Land durch Bnndestruppen
besetzen. Nun forderten Preußen und Österreich als Großmächte vom
Könige von Dänemark, daß er jenes den Verträgen widersprechende
Gesetz aufheben solle. Als dies nicht geschah, beschlossen sie Schleswig
militärisch zu besetzen, bis Dänemark der Forderung nachkommen werde.
Die Preußen führte Prinz Friedrich Karl, die Österreicher General
von Gablenz.
b) Die Eroberung des Danewerks. Die dänische Haupt-
macht stand in dem berühmten Danewerk, einem weit ausgedehnten,
starken Bollwerk. Hier begann der Kampf. Da setzte Prinz Friedrich
Karl mit seinen Preußen seitwärts bei Arnis über die Schlei, um
den Dänen in den Rücken zu fallen und so dem Kriege ein schnelles
Ende zu machen. Als die Dänen dies merkten, überließen sie ihr
furchtbares Festungswerk mit allen Kanonen den Feinden und eilten
in wilder Flucht ihrem zweiten gewaltigen Bollwerk, den Düppeler
Schanzen zu.
c) Die Erstürmung der Düppeler Schanzen. Die Düppeler
Schanzen lagen aus der Halbinsel Sundewitt. Dies waren zehn
Festungswerke, die durch breite und tiefe Gräben geschützt waren.
Bretterzäune, verdeckte Grüben, Eggen und Drahtgitter erschwerten das
Vordringen. Daher mußten sie wie eine Festung regelrecht belagert
werden. Drei Wochen hindurch arbeiteten die Preußen mit unsäglicher
Anstrengung an den Laufgräben, und ihre Artillerie beschoß die Schanzen