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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 157

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
157 Hanna; es ziehen herauf die Weisen ans dem Morgenlande. — In der Epipha- nienzeit wird der Gemeinde verkündigt, wie Christus selbst sagt, wessen Sohn er sei, und wie er selbst zeuget für sich mit Wort und Wunderthat. Das soll uns zu dem Glauben bringen: Gott ist geoffenbaret im Fleisch, gerecht- fertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubet von der Welt. 2. Nun folgt der Sommer. Siehe ihn an in der Natur! Die Sonne steht hoch; ihre Glut sengt und brennt. Manches Pflänzlein verdorret und stirbt; andere lassen matt das Haupt sinken; auf den meisten liegt der Staub. — Das Kirchenjahr feiert eine ähnliche Zeit in dem Leben des Herrn. Für ihn geht die Sommer- und Glutzeit an mit der Leidenszeit. Erst nahet das Wetter der Ver- folgung leise heran. Zunächst denken sie daran, ihn zu todten; dann halten sie Rath, wie sie ihn todten. Endlich kommen die schweren Tage, von denen Je- saias weissaget: Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplaget und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Der Sommer ist nicht bloß eine heiße Zeit, er ist auch eine schwere Arbeitszeit; unter Mühe wird die Frucht des Feldes gepflegt. — In dem Leben des Herrn giebt cs eine Zeit, die auch in diesem Sinne mit dem Sommer im Naturjahr verglichen werden kann. Von dieser Zeit spricht Christus selbst: Mir hast du Arbeit gemacht in deinen Sünden, und hast mir Mühe gemacht in deinen Missethaten. — Im Andenken an diese Zeit singt die Kirche: „O Hanpt voll Blut und Wunden rc." und „O Lamm Gottes, unschuldig rc." 3. Es nahet der Herbst. Er ist die Frucht - und Erntezeit. Da steht der Segen Gottes auf den Feldern; es reift das, was ausgesäet ist; die Früchte werden eingesammelt. Mit dieser Jahreszeit ist die Zeit des Kirchenjahres zu vergleichen, welche den ersten Theil der Trinitatiszeit umfaßt. Die Kirche läßt uns an die Früchte erinnern, welche wir dem Herrn darbringen sollen. Dieser hat alles gethan, um das Fruchtfeld unseres Herzens zuzubereiten. Darum wird uns am Trinitatisfeste zugerufen: Es sei denn, daß du von Neuem gebo- ren werdest, kannst du nicht in das Reich Gottes kommen. An den folgenden Sonntagen wird uns vorgehalten, welche Früchte im Besonderen wir nach der Wiedergeburt zu bringe» haben. In aller Trübsal soll unser Wan- del im Himmel sein; das predigt uns der arme Lazarus. Hüten sollen wir uns vor der Heuchelei, die den Herrn mit dem Munde bekennt, aber mit Herz und Wandel ferne von ihm bleibt; das ersehen wir aus dem Gleichnis; vom großen Abendmahl. Von der Liebe und Treue Christi im Suchen der Sünder sollen wir uns finden lassen; daran erinnert uns das Evangelium vom verlornen Schaf und vom verlornen Groschen. Durch sein ernstes Wort vom Splitterrichten will der Herr Hochmüthige demüthigen und zum Gericht über sich selbst führen. So weist er nach, wie ans jedem Herzensacker Früchte der Gerechtigkeit wachsen sol- len. An jeden Einzelnen von uns richtet diese Zeit die Frage: O Mensch, wie ist dein Herz bestellt? Hab' Achtung auf dein Leben! 4. Endlich kommt der Winter. Wie er aussieht in der natürlichen Welt, im natürlichen Jahr, das weißt du wohl. Die Sense ist über die Felder gegangen; die Stoppeln stehen da. Oede und still ist es draußen; die Stürme nur singen
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