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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 397

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87. Das heilige Land. 397 Weiter südlich von Jericho ist dies Tal mit einem salzhaltigen, sandartigen und so weichen Lehm bedeckt, daß Pserde bis an die Kniee einsinken. — Die Gegend von Jericho bildet eine Oase am Jordan. Sie ist von Bergen umgeben und war im Altertum, als die Quellen eingefriedigt und rein gehalten wurden, ein reich bewässerter Garten in einer heißen Landschaft, unge- fähr 31/2 km breit und dreimal so lang. Hier standen Palmen mit den süße- sten Datteln, Reben mit den köstlichsten Trauben und der berühmte Balsambusch. Bei Jericho ist von Osten her einer der natürlichen Eingänge in das eigentliche Palästina; hier war es auch, wo die Israeliten eindrangen. Von Jericho geht ein Weg nach Jerusalem hinauf, ungefähr 30 km lang: aber er geht durch so gefährliche Klüfte und Pässe in dem öden Kalkstein, daß er zu den schrecklichsten gehört und stets durch Räuberanfälle berüchtigt war. Man sieht also, daß Christi Gleichnis von dem Mann, der unter die Räuber fiel, als er nach Jerusalem ging, sich an bekannte Naturverhältnisse gehalten hat. Endlich füllt der Jordan in das tote Meer. Die größte Länge des- selben liegt auch in der Richtung des Flusses. Der See ist 97 km lang, und seine größte Breite beträgt 26 km. Er ist eine Salzlake, die bedeutend schwerer ist als reines Wasser. Man kann deswegen darin nicht untersinken; aber sich in diesem Wasser zu baden, ist doch nicht ratsam, da die Schärfe des- selben die Haut angreift. Die Oberfläche ist von Bergöl überzogen, wodurch die Beweglichkeit des Wassers noch mehr vermindert wird; die Wellen plätschern daher nicht, wie in leicht beweglichen Gewässern. Fast keine Pflanze wächst in demselben oder in seiner Nähe, auch enthält er nicht Tiere wie andere Seeen. Bisweilen steigen heiße Dampfwolken daraus hervor, die gefährlich sein können. Auf der östlichen Seite, wohin die herrschenden Winde streichen, wird alles wie mit einer Salzrinde überzogen, so daß sogar die Kleider der Wanderer von Salz durchdrungen werden. Die ganze Gegend um ihn ist öde, so daß er nicht Menschen, Kunstfleiß und Handel heranzieht. Keine größeren Gegensätze kann es geben, als die para- diesische Gegend um den See Genezareth und die unfruchtbare Einöde um das tote Meer. Es ist durch ein Erdbeben gebildet, und die ganze Gegend ist vulkanisch. Obgleich der Jordan und einige kleinere Flüsse sich in das tote Meer ergießen, ohne daß dieses einen Abfluß hat, wächst es doch nicht; die Ver- dampfung schafft alles zuströmende Wasser fort. Denn die Luft über dem See ist soviel wärmer, da die Oberfläche desselben gegen 400 m unter dem Spiegel des nahen Mittelmeeres liegt. In der Mitte der Westküste des Sees ist die Einsenkung Engaddi, deren Höhle durch Davids Edelmut gegen Saul berühmt ist. Hier scheinen die Wein- berge gewesen zu sein, welche Salomo besingt, und die Burg und der Palmen- hain. Es ist eine Oase wie Jericho. 4. Das Land westlich vom Jordan wird zumeist durch einen großen Bergbezirk gebildet, der als eine Fortsetzung des Libanon betrachtet werden kann und etwa 110 km breit ist. Er erstreckt sich von Dan bis Berseba; jenes liegt dein Libanon am nächsten, dieses am südlichen Eingang, wo Abrahmn und Isaak Brunnen gegraben hatten. Die Juden teilten diesen Bezirk ein in Ga- liläa, Samaria und Judäa. Das erstere ist ein Bergland mit den herrlich- sten Grastriften, zum Teil auch vortrefflich zum Kornbau, namentlich an dem
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