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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 463

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
127. Der Teestrauch. 463 126. Der Kaffee. Por 400 Jahren wußte in Europa kein Mensch etwas vom Kaffee, und jetzt braucht dieser Erdteil jährlich über 300 Millionen Pfund, mehr, als alle übrigen Teile der Erde zusammengenommen. Der beste Kaffee kommt jetzt immer noch aus dem südlichen Arabien, besonders aus der Umgegend von Mokka. Im Jahre 1690 brachten die Hollän- der den 2 bis 3 Meter hohen Baum nach ihren ostindischen Kolonieen. Einige Jahre später wußte sich ein Franzose ein Bäum- chen zu verschaffen, das er während einer langen Seereise mit größter Vorsicht pflegle und aus der Insel Martinique anpflanzte. Jetzt sind auch auf allen anderen westindi- schenjnseln.kaffeepflanzungen angelegt. Da stehen die Bäume uach der Schnur in regel- mäßigen Vierecken. Die Blätter sind immer- grün, länglich-rund, glänzend, lederarrig; die aus den Blattwinkeln büschelweis ent- springenden, wohlriechenden Blüten, den Holunderblüten ähnlich, haben eine 'etwa zolllange, trichterförmige Krone und gewäh- ren einen sehr freundlichen Anblick, besonders da der Bauni 8 Monate hindurch blüht und stets Blumen und Früchte zugleich trägt. Diese bilden eiförmige, 1 cm lange fleischige, innen mit einer pergamentartigen Haut aus- gekleidete, zweifächerige Beeren, die in ihrer dunkel scharlachroten Farbe unsern Kirschen gleichen. In jedem Fache liegt ein Samenkorn, die flache, mit einer Mittelfurche versehene Seite ist nach innen, die gewölbte nach außen gekehrt. Die reifen Beeren werden abgepflückt und an der Sonne getrocknet; dann scheidet man die Körner oder Bohnen aus besonders eingerichteten Mühlen von dem roten Fleische. Runkwitz. 127. Der Teestrauch. er Tee ist kein solcher Weltbürger geworden, wie der Kaffee, der sich in jede Küche und auf jede Ofenbank drängt, sondern ein gar vornehmer Vetter desselben, der nur gewählte Gesellschaften besucht. Der Teestrauch gedeiht recht nur in seinem Vaterlande China und in Japan, wohin ihn chinesische Mönche verpflanzt haben. Anderswo wurde er auch angebaut, allein die feinen Zungen finden ihn grob und ohne Duft. Was für ein vornehmes Gewächs er ist, zeigt sich darin, daß man erst im dritten Jahre seine Blätter benutzen kann, und daß man schon im siebenten seine Sträucher wieder umhauen und neue setzen muß. In der Zwischenzeit will er mit Ölkuchen und trocknen Sardellen gedüngt und mit dem Safte des Senfsamens begossen werden. — In China und Japan ist der Tee seit
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