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1. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 328

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
328 Der Reichsadler darunter ist umgeben von den Wappen der deutschen Staaten. Der Adler schützt sie, und sie stützen ihn. Hier auf der rechten Ecke des untern Fussgestells steht der Engel des Friedens mit Füllhorn und Palmenzweig. Auf der linken der Engel des Krieges; kampfbereit hält er das Schwert in der Rechten und die Kriegstrompete in der Finken. Man versteht seine stumme Sprache: »Wahret euch, ihr Friedensbrecher im Westen! Ich bin gerüstet und wache!" Zwischen beiden Engeln ist in Febensgrösse hoch zu Ross das erhabene Bild des grossen Kaisers, der ein Wehrer der feindlichen Gelüste und ein Mehrer der Friedensgüter war. Ihn umgeben die deutschen Fürsten und Helden als seine Helfer m Frieden und Kriege. Die Unterschrift bildet das Kampf- und Siegeslied: »Die Wacht am Rhein". Besonders hervorgehoben sind die Worte: »Fieb Vaterland, magst ruhig sein; fest steht und treu die Wacht am Rhein." Der untre Teil des Sockels zeigt das Bild des alten »Vater Rhein", wie er der jugendlichen Mosel das Wächter- horn überreicht. An die Mosel ist die Reichsgrenze verlegt, und in Metz steht jetzt die »Wacht an der Mosel". Besonders bezeich- nend, rührend und schön ist auf der linken Seite des Fussgestells der Auszug der Krieger und auf der rechten ihre Heimkehr dar- gestellt. Alle Gaue des Vaterlandes, alle Berufsarten und Bevölke- rungsschichten haben hier ihre Vertreter gestellt. Niemals ist die vaterländische Begeisterung, der Schmerz der Trennung, die Freude des Wiedersehens und der vaterländische Opfermut schöner und ergreifender in Erz dargestellt worden. Jede Gruppe, jeder Zug ist wahr, zart und herzbewegend. Die Grössenverhältnisse des Denkmals unterschätzt man meistens. Die »Germania" ist so hoch, dass sie auf den First eines zweistöckigen Hauses schauen könnte. In ihrem ehernen Bauche könnten munter zehn Paare tanzen. Sie könnten, ohne sich wund zu scheuern, durch die Arme in den Erzleib kriechen. Das Erz zu diesem Riesenbilde ist auf 20 zweispännigen Wagen herbeigefahren. Das Gesicht ist ein Meter, das Schwert sieben Meter lang. Der Tag der Denkmalsweihe war der 28. September 1883. Was Deutschland an Grösse und Ruhm, an Weisheit und Kunst besass, das war hier in seinen Vertretern zusammengekommen. Um den greisen, edlen Kaiser Wilhelm standen seine Paladine im Waffen- und Ordensschmuck. Ringsum eine lebendige Mauer von ungezählten Scharen. Weithin vernehmbar klang des Kaisers Weihe-
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