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1. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 401

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
401 Fußes ihrem Schützling nachgeeilt war. Sie warf sich vor dem Volke auf die Erde und bat flehentlich um einen Aufschub von drei Tagen, damit die Landesversammlung als zuständige Behörde die Sache entscheide. Für die Erfüllung dieser Bitte versprach sie 1000 Gulden zu zahlen. Aber das von den Priestern und Mönchen aufgewiegelte Volk stieß sie beiseite und wandte sich tobend und schreiend dem Mär- tyrer zu, den man unterdessen aus den Scheiterhaufen gehoben hatte, um ihn dem Flammentode zu weihen. Das Feuer wollte aber nicht recht brennen, und der Tod des Verhaßten ließ lange auf sich warten. Darum nahmen die Mörder ihre Zuflucht zu Keulen- und Hammer- schlägen und quälten das Opfer des Glaubens aus solche Weise zu Tode. So starb Heinrich von Zütphen, der Zeuge der Wahrheit; aber die Wahrheit selbst wurde damit nicht in dunkle Nacht versenkt. Un- erschrocken fuhr Pastor Boje fort, das Helle Licht des Evangeliums in die umnachteten Seelen hineinleuchten zu lassen, damit es in ihnen lichter Tag werde. Nächst Meldors wurde Marne zuerst für Luthers Lehre ge- wonnen, und im Jahre 1532, also schon acht Jahre nach Heinrich Möllers Tod, wurde die Reformation durch ausdrücklichen Beschluß der Landesversammlung für den ganzen Freistaat angenommen. Nach H. v. Osten. 252. Gustav Adolfs Heldentod bei Lützen. 1. Auf seinem weißen Pferde ritt Gustav Adolf am Morgen des 16. November 1632 durch die schlagfertigen Reihen der Seinen. Kein Brustharnisch schützte ihn. „Gott ist mein Harnisch!" das war seine Zu- versicht. Seine Truppen ermahnte er kurz und feurig zu tapferem Streiten für Gottes Sache. Ein freudiger Zuruf des ganzen Heeres war das Amen zu seinen Worten. Schweden und Deutsche schwuren, dem Könige treu zu sein und mit ihm zu siegen oder zu sterben. Darauf bliesen die Trompeten das alte Lutherlied: „Ein' feste Burg ist unser Gott". Die deutschen Re- gimenter aber sangen ein Lied, das Gustav Adolf selbst gedichtet haben soll: „Verzage nicht, du Häuflein klein, obschon die Feinde willens sein, dich gänzlich zu zerstören." Nachdem nun Gustav Adolf den Generalen die letzten Befehle erteilt hatte, rief er mit lauter Stimme: „Nun wollen wir daran! Das walt' der liebe Gott! Herr Jesu, laß heute uns streiten zu deines heiligen Namens Ehre!" Dann schwang er den Degen und komman- dierte: „Vorwärts!" — Ein dichter Nebel bedeckte das Schlachtfeld. Die Schweden dringen, von ihrem Könige geführt, gegen die Feinde vor. Feind- liche Massen ziehen sich zurück; Geschütz wird erbeutet. Die Nachricht Carstensen u. Schulz, Lesebuch für ein- und zwetklassige Volksschulen. 26
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