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1. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 474

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
474 5. Neunundneunzig Tage rang der Kaiser „furchtlos und be- harrlich“ mit dem gewaltig um sich greifenden Übel; dann zwang es ihn aufs Sterbelager. Am 1. Juni war er auf der Havel nach Potsdam gefahren; ihn zog es mit Sehnsucht nach der Stätte, wo einst seine Wiege gestanden hatte, nach dem Neuen Palais. Am 15. Juni war der herbe Kampf ausgesuchten; seligen Frieden auf dem Antlitz, lag Kaiser Friedrich Iii. da; er hatte überwunden. Seine sterblichen Feste wurden in die Friedenskirche bei Sans- souci übergeführt, wo sie jetzt in einem Mausoleum ruhen. Ein Held war aus dem Leben geschieden, ein Held des Friedens, ein Held des Krieges, ein Held im Leiden und im Sterben. Lautes Wehklagen erscholl überall, so weit die deutsche Zunge klingt’; war doch „unser Fritz“ dahingegangen, an dem das deutsche Herz mit Innigkeit gehangen hatte. Evers. 28ü Aaiser Wilhelm Ii. Pie erste Regierungsthätigkeit Kaiser Wilhelms Ii. galt der Befestigung des Friedens, der Grundlage wahren Volkswohls. Er unternahm zu diesem Zweck Reisen nach Rußland, Schweden, Däne- mark, dann durch Deutschland nach Ostreich und Italien. Zn allen diesen Ländern befestigte er entweder die schon bestehende Freundschaft mit den Herrschern — wie in Ostreich und Italien — oder knüpfte neue an, wie in den nordischen Reichen. Der Empfang Kaiser Wilhelms war überall höchst ehrenvoll und der Rlachtsülle des einigen deutschen Reiches entsprechend. Ganz besonders herzlich wurde unser Kaiser in Ostreich und Italien aufgenommen. Im Gommer 1889 folgte dann die Reise nach England, um seine Groß- mutter, die Königin Viktoria, zu besuchen und einer großen Flotten- schau beizuwohnen. Die Aufnahme an dem verwandten englischen Königshofe und seitens des stammverwandten englischen Volkes war geradezu großartig. Kaiser Wilhelm wurde zum Ehren-Admiral der englischen Flotte ernannt, eine Auszeichnung, die noch keinem Fürsten zu teil geworden war. Im herbst desselben Jahres fuhr der Kaiser in Begleitung der Kaiserin Auguste Viktoria mit einem glänzenden Gefolge nach Griechenland zur Teilnahme an den Vermählungs-Feierlichkeiten seiner Schwester, der Prinzessin Sophie, mit dem Kronprinzen
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