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1. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 23

1897 - Wittenberg : Herrosé
23 fertigte sich selbst Fernrohre an, untersuchte die Sonne, prüfte den Mond, schliff Linsen für neue Teleskope*) und malte treffliche Bilder. „Die Gesamtheit der Erfahrungen,“ sagt Nasmyth, „die ich während meines thätigen und erfolgreichen Lebens gemacht habe, lässt sich in dem Satz zusammendrängen: „Erst die Pflicht, dann das Vergnügen.“ Jungen Leuten dient derselbe als Kegel und sicher wirkendes Mittel für Erfolg in jeder Lebensstellung. Nach dem, was ich von jungen Leuten und ihrem späteren Fortkommen gesehen habe, bin ich überzeugt, dass das, was man „Unglück.“ „Pech,“ „böser Stern“ nennt, meistens eine Folge davon ist, dass sie den genannten Grundsatz umkehren. Ich bin überzeugt, dass Mangel an Erfolg fast immer aus Mangel an Selbstüberwindung, an gesundem Menschenverstand und an Sparsamkeit hervorgeht. Der schlimmste aller Grundsätze ist der: „Zuerst das Vergnügen, nachher die Arbeit und die 1 flicht. Nach Samuel smiies. 20. Die kluge Hausfrau. Ein junger Landmann pachtete einen ansehnlichen Gasthof, der sehr gut gelegen war. Von den Eigenschaften, die zu einem Wirte gehören, besass er vorzüglich die Behaglichkeit; sie hatte ihn in der Wahl seines jetzigen Gewerbes bestimmt und breitete sich auch über alle Gäste aus, die sich bald bei ihm versam- melten. Er hatte ein junges Mädchen geheiratet von stillem, wohl- kleidlichem Wesen. Sie versah ihre Geschäfte gut und pünktlich, sie hing an ihrer Wirtschaft und liebte ihren Mann. Doch musste sie ihn bei sich im stillen tadeln, dass er mit dem Gelde nicht sorgsam genug umging. Das Geld nötigte ihr eine gewisse Ehr- furcht ab, sie fühlte ganz den Wert und die Notwendigkeit des- selben; hätte sie nicht ein so heitres Gemüt gehabt, sie würde eine strenge, geizige Hausfrau geworden sein. — Margarete, so will ich unsern sorglichen Hausgeist nennen, war mit ihrem Manne sehr unzufrieden, wenn er die grossen Zah- lungen, die er manchmal für verkauftes Getreide von Fuhrleuten und Unternehmern erhielt, ausgezählt wie sie waren, eine Zeitlang auf dem Tisch liegen liess, das Geld alsdann in Körbchen ein- strich und daraus wieder ausgab und auszahlte, ohne Päckchen gemacht zu haben, ohne Rechnung zu führen. Verschiedene ihrer Mahnungen waren fruchtlos, und sie sah wohl ein, dass, wenn er auch nichts verschwendete, manches in einer solchen Unordnung verschleudert werden müsse. Der Wunsch, ihn auf bessere Wege zu leiten, war so gross bei ihr, der Verdruss zu sehen, dass manches, was sie im kleinen erwarb und zusammenhielt, im grossen wieder vernachlässigt wurde und auseinanderfloss, war so lebhaft, dass sie sich zu einem gefährlichen Versuche bewogen fühlte, wo- ") Fernrohre.
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