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1. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 83

1910 - Wittenberg : Herrosé
83 und Hamster zum Schmause sich ein. Die beiden letzteren Gäste begnügen sich aber nicht mit einer einfachen Mahlzeit, sondern schleppen auch eiuen Vorrat für den Winter in ihren Bau. Auf den Kornspeichern findet sich der braune Korn wurm, ein Nüsselkäfer. Das Weibchen legt die Eier an die Getreidekörner. Die Larven fressen das Mehl aus und verpuppen sich in den aus- gefressenen Hüllen. Durch Umstechen des Getreides und Aussieben der Käfer sucht man ihrer Massenvermehrung zu wehren. Auch solleu sie sich unter ein Schaffell locken lassen, dessen wollige Seite nach unten liegt. Die K o r n m o t t e, ein Schmetterling, legt die Eier ebenfalls an die Körner. Die Raupe spinnt mehrere Körner zusammen und frißt diese aus. Sie überwintert in einem Gespinste aus abgenagten Holzteilen am Gebälke der Böden und verpuppt sich im Frühling. Die Mehlwürmer, die gelblichen Larven eines pechschwarzen Käsers, des Müllers, richten bei starker Ver- mehrung auf Kornböden und in Mehlkasten großen Schaden au. Teilweise nach Fr. Junge. 48. Das Papier. In der Papier- und Pappenfabrikation steht Deutschland an der Spitze aller Länder der Erde. Es bestehen jetzt in Deutschland neben 100 Handpapierfabriken etwa 1000 Maschiuenpapier- fabriken, die weit über 100 000 Arbeiter beschäftigen. 1898 wurden in Delitschland 730 Mill. kg Papier und Pappen gefertigt; ein- geführt wurden 6,3 Mill. kg Pappen und 1,6 Mill. kg Papier; ausgeführt dagegen wurden 14 Mill. kg Pappen nnb 3,2 Mill. kg Papier. Der Papierverbrauch dient als Maßstab für den Bildungs- grad eines Volkes. Die M a s s e n h e r st e l l u n g des Papiers war eine Folge der Erfindung der B u ch d r u ck e r k u n st und wuchs mit der Gründung der Volksschulen und der Ein- führung des S ch u l z w a u g s. Die Steigerung des Papier- verbrauchs im 19. Jahrhundert brachte diesem bcn Beinamen des „papiernen". Das Papier ist ein dünner Filz alls pflanzlichen Fasern. Nur selten und zu geringen Sorten verwendet man tierische Haare, Seide, Wolle und Leder. In der Regel liefert das Pflanzen- reich die Rohstoffe: Flachs, Hanf, Jute, Stroh und Holz. Die verwebten Faserstoffe wandern meist in Gestalt von Lumpen oder Hadern in die Papiermühle. Hier werden sie ausgelesen, geklopft, gereinigt, zerschnitten und zur Verwendung vorbereitet. Die Trennung der Fasern beginnt im Hadernkocher. Er ist eine hohle Kugel, die bis 3 m im Durchmesser groß ist und 2000 kg Hadern auf einmal faßt. Sie dreht sich langsam herum, wird mit einer scharfen Lauge gefüllt und bis 136° 6. erhitzt. Durch Kochen und Bewegung werden die Hadern rein und mürbe. Ihre weitere Zerkleinerung übernimmt ein Stampf- und Hammerwerk 6*
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