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1. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 178

1910 - Wittenberg : Herrosé
178 üwg hin in den Tälern, bald weit und breit in mehr vereinzelten Höfen über die breiten, welligen Höhen fort. Und alle diese Wohn- stätten der Menschen machen den wohltuendsten Eindruck durch ihre Gediegenheit, Sauberkeit, und viele durch die ins Auge springende Wohlhabenheit. Dazu begegnet der Wanderer überall altersgrauen Mauern, geschichts- und sagenreichen Burg- und Schloßtrümmern. Großartige Ansichten der schweizerischen, sowie bayerischen und österreichischen Alpen, die in oft zauberischer Schönheit von allen Höhepunkten in den südlichen Teilen des Gebirges erblickt werden, erhöhen den Reiz. Schon der Name des Gebirges deutet darauf hin, daß sich ein ausgedehnter Bestand von Nadelholz hier finden muß, und derselbe ist in seiner Größe und Vollkommenheit in der Tat eine Pracht an sich selbst. Aber neben diesem weist das Gebirge auch herr- lichen Laubwald auf. Aufwärts steigend findet man ihn bis zu 800 m, vor allem Buchen, Ahorn und Eichen, erst darüber tritt der eigentliche „Schwarzwald" herrschend aus, die Kiefer, Fichte und Tanne, auf den Hochebenen der Kuppen auch das Knieholz der Legföhre, und ganz oben grüßen uns die Alpenwiesen. Übrigens steigt an vielen Stellen bei dem fruchtbaren Boden der ertragreiche Feldbau bis 1000 m hoch. An den Hängen des Gebirges im Westen und Süden reift, abwechselnd mit Obst, köstlicher Wein. Der Schwarzwald erstreckt sich über einen Flächenraum von fast 7000 qkm. Er ist ein Massengebirge, das hauptsächlich aus Granit, Gneis und Porphyr besteht. Die höchsten Gipfel zeigt der südliche Teil. Hier finden wir den F e l d b e r g , bis 1496 m auf- ragend. Von demselben aus hat man eine herrliche Rundaussicht nach der Schneekette der Alpen, dem langen blauen Zuge des Was- gaus, den Kuppen des Schwarzwaldes, und den vulkanischen Fels- kegeln des Hegau. Fast eben so hoch ist der Belchen. Unter den kleinen malerischen Bergseen ist der M u m m e l s e e der be- rühmteste. Diese Seen, sowie feuchte Bodenstrecken, sind ein Segen für das Land; denn ihnen entströmen Bäche und Flüsse, deren Täler an Naturschönheiten so reich sind. Eines der wichtigsten und be- suchtesten ist das Murgtal, das sich nach Rastatt zu öffnet, und in dessen Nähe Baden-Baden, der glänzendste, schon den Römern bekannte Badeort des Schwarzwaldes, liegt. Andere be- suchte Täler sind das der Kinzig, D r e i s a m und E n z. In letzterem liegt der Badeort W i l d b a d. Alle diese Bäche und Flüsse aber haben nicht nur durch ihre landschaftlichen Schönheiten Bedeutung für das Land, sie leisten auch der Industrie des Landes ausdaüeimde und sichere Dienste. Und der Gewerbefleiß des Waldes ist weit berühmt. Das Holz ist der Schatz, den der Schwarzwälder auf alle Weise zu heben ver- steht. Im nördlichen Teile des Schwarzwaldes ist die Waldwirt- schaft zu hoher Vollendung gediehen. Der Staat und die privaten
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