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1. Teil 1 - S. 89

1895 - Essen : Bädeker
89 Bilde einer der erhabensten und furchtbarsten Naturerscheinungen geworden; aber der weise Franklin, der weitere Folgen daran knüpfte, verschmähte es nicht, wieder zu einem Kinderspiel zu greifen, und machte seine ersten Versuche, den Blitz abzuleiten, mit dem Papierdrachen seines Sohnes, den er hoch hinauf in die Luft steigen ließ, in dessen Schnur er aber einen feinen Metallfaden einwebte mit dem Wunsche, daß dieser Metallfaden einen Blitz vom Himmel herablocken möge. Nach wenigen Wiederholungen gelang sein Versuch vollkommen. Trotz der Gefahr, die er mit sich führte und die später einem ausgezeichneten Naturforscher das Leben kostete, lief alles so glücklich ab, daß Franklin die Genugthuung hatte, die Blitzableiter als sichere Schutzmittel gegen Gewitter- schläge an den vorzüglichsten Gebäuden prangen und selbst an Kirchen an- gebracht zu sehen. Der Blitz ist ein Erzeugnis der Elektricität, die in der Luft entsteht und wahrscheinlich dann entsteht, wenn Luftströme, wenn Winde von entgegen- gesetzten Richtungen sich begegnen und bei ihrem Vorüberstreifen aneinander, bei ihrem Dnrchdringen und Ringen und Durcheinanderwirbeln eine große Reibung der Luftschichten entsteht, welche die Elektricität ebenso frei macht, wie das Reiben der Seide am Glase. Wie sehr die Reibung der Luft Elektricität hervorruft, das hat man erst vor wenigen Jahren Gelegenheit gehabt zu beobachten. Ein Fenermann bei der Lokomotive machte die Entdeckung, daß man unter geeigneten Umständen ans dem ausströmenden Dampf der Sicherheitsklappe (Ventil) der Lokomotive ungemein große elektrische Funken hervorlocken kann. Nähere Untersuchungen dieser Erscheinung haben ergeben, daß die Elektricität hier nicht entsteht durch die Verwandlung des Dampfes in Wasser, wie man anfangs vermutete, sondern daß die Reibung des Dampfes beim Herausströmen durch die kleine Öffnung der Klappe die eigentliche Quelle der elektrischen Erscheinungen ist. Der Blitzableiter ist der Draht, der bei gewitterschwerer Luft die Elektricität fortwährend aus der Lust über dem Gebäude auffängt und sie in die Erde führt, wohin der Blitzableiter verläuft. Ein Blitzableiter ist daher ein vor- zügliches Schutzmittel für hohe Gebäude und Türme, die dem elektrischen Schlage des Blitzes am meisten ausgesetzt sind. Auch deckt er so ziemlich die kleineren Gebäude, die in der Nähe liegen. Nur wenn der Blitzableiter zerbrochen oder verrostet ist, so daß er nicht über die beschädigte Stelle hinaus den Blitz, leiten kann, ist er nicht nur unnütz, sondern auch gefährlich. Nach A. Bernstein. 56. Galvanismus. a. Die Erscheinungen desselben. Die Erscheinmigen, welche man mit dem Namen Galvanismus bezeichnet, sind an sich nur Erscheinungen der Elektricität; den Namen Galvanismus gab man ihnen nur, weil ihr erster Entdecker ein italienischer Gelehrter, Namens Galvani, war und weil man in der ersten Zeit glaubte, daß durch ihir eine neue Natnrkraft entdeckt wordeir sei, was aber nicht der Fall ist. — Ein zweiter italienischer Gelehrter, Namens Volta, hat durch seine Erfindungen das große Verdienst, der Welt das richtige Verständnis für Galvanis Entdeckungen zu geben und sie vor den Irrwegen zu bewahren, auf welchen sie sich leicht hätte verlieren können. Seit Voltas Zeiten weiß man, daß der Galvanismus nicht eine besondere Natnrkraft, sondern nur
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