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1. Westfälischer Kinderfreund - S. uncounted

1892 - Leipzig : Amelang
- 412 — 380. Was ist des Deutschen Vaterland? 1. Was ist des Deutschen Vaterland? Jst's Preußenland? ist's Schwabenland? ist's, wo am Rhein die Rebe blüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? — O nein, o nein, o nein, o nein, sein Vaterland muß größer sein! 2. Was ist des Deutschen Vaterland? Jst's Bayerland? ist's Steierland? ist's wo des Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? — O nein, sein Vaterland muß größer sein! 3. Was ist des Deutschen Vaterland? Jst's Pommerland? West- falenland? ist's wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? — O nein, sein Vaterland muß größer sein! 4. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Ist's Land der Schweizer? ist's Tirol? Das Land und Volk gefiel mir wohl! — Doch nein, sein Vaterland muß größer sein! 5. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne mir das große Land! Gewiß, es ist das Österreich, an Ehren und an Siegen reich! — O nein, sein Vaterland muß größer sein! 6. Was ist des Deutschen Vaterland? So nenne endlich mir das Land! — So weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt! Das soll es sein, das soll es sein, das, wackrer Deutscher, nenne dein! 7. Das ist des Deutschen Vaterland, wo Eide schwört ein Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt! Das soll es sein, das, wackrer Deutscher, nenne dein! 8. Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh darein und gieb uns rechten, deutschen Mut, daß wir es lieben treu und gut! Das soll es sein, das ganze Deutschland soll es sein! Ernst Moritz Arndt. 381. Ein gutes Bekenntnis. Napoleon war schon wieder von Elba zurückgekehrt, der Krieg hatte schon wieder begonnen, als der bereits achtzehnjährige Prinz Wilhelm von Preußen durch die Konfirmation in die Gemeinschaft der erwach- senen Christen aufgenommen wurde. Der 8. Juni 1815 war der Tag seiner Einsegnung. Als er sein Glaubensbekenntnis ablegte, redete er schöne Worte, die nicht vergessen sein sollen. Denn das, was er als Jüngling gelobt, hat er treulich gehalten sein Lebelang. Er sprach aber unter anderm: „Mein fürstlicher Stand soll mich immer an die größeren Verpflich- tungen, die er mir auflegt, an die größeren Anstrengungen, die er von mir fordert, und an die größeren Versuchungen, mit denen ich zu kämpfen habe, erinnern. Ich will nicht vergessen, daß der Fürst doch auch Mensch, vor Gott nur Mensch ist und mit dem Geringsten im Volke die Abkunft, die Schwachheit der menschlichen Natur und alle Bedürfnisse derselben gemein hat; daß die Gesetze, welche für andere gelten, auch ihm vorgeschrieben sind, und daß er, wie die andern, einst über sein Verhalten wird ge- richtet werden.
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