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1. Westfälischer Kinderfreund - S. uncounted

1892 - Leipzig : Amelang
- 455 - Schätze sammeln, und es ist nur zu beklagen, daß so mancher alles edlere Gefühl seiner Leidenschaft zum Opfer bringt und zum Sklaven des Mammons wird. Die große Menge der schiffbaren Flüsse fördert den Verkehr außerordentlich. Viele derselben konnten ohne große Mühe durch Kanäle verbunden werden. Ungeachtet der großen Entfernungen sind die sämtlichen bedeutenden Handelsplätze durch Eisenbahnen in Verbindung gesetzt; über die Felsengebirge hinweg führt die gewaltige Pacific-Bahn bis zu den Küsten des stillen Oceans. An Landstraßen freilich ist, namentlich im Süden und Westen, noch großer Mangel. 415. Eine Ansiedelung im fernen Westen. Folgen wir einem unserer deutschen Landsleute auf seiner Reise nach Amerika. Der Auswanderer hat etwa bei Newyork den Boden der vereinigten Staaten betreten. Eisenbahnen und Dampfschiffe bringen ihn nach Missouri, Wisconsin oder in einen andern Staat, in dem er sich eine neue Heimat zu gründen gedenkt. An die Stelle der schnellen Fahr- zeuge tritt endlich ein einfacher, höchstens mit zwei Pferden bespannter Karren. An Straßen ist nicht mehr zu denken; nur die im Wege stehenden Bäume sind niedergehauen, die tiefsten Sümpfe mit Erde aus- gefüllt worden. Auch an Gasthäusern fehlt es; doch findet der Ankömm- ling in der Regel für Geld und gute Worte auf einer schon eingerich- teten Farm ein Nachtquartier. Vielleicht bietet sich Gelegenheit zum Ankaufe einer solchen Besitzung; im andern Falle sucht sich unser Lands- mann eine passende Stelle zur Niederlassung aus und kauft der Re- gierung für einen billigen Preis die Grundfläche ab, die er urbar zu machen gedenkt. Das erste Geschäft des neuen Ankömmlings ist die Errichtung eines Blockhauses, bei dem ihm seine nächsten Nachbarn bereitwilligst Bei- stand leisten. Denn Bäume von festem Holze werden gefällt und in gleich lange Stücke gehauen. Vier starke Stämme werden in ein Rechteck gelegt und an ihren übereinander stehenden Enden fest zusammengefügt. Auf dieser ersten Grundlage des Hauses erhebt sich darauf in gleicher Weise eine Lage nach der andern. Um den dadurch eingeschlossenen vier- eckigen Raum zugänglich zu machen, haut man aus der einen Seiten- wand eine Öffnung für die Thür aus. Eine zweite Öffnung ist für das aus Lehm aufzuführende Kamin bestimmt. Fenster läßt man ganz fehlen; das Dach wird aus dicken, unförmlichen Breitem errichtet, die nach Schweizerart mit Steinblöcken beschwert werden, damit der Wind sie nicht wegführe. Ein Hofraum wird vermittelst starker, in die Erde gerammter Pfähle, die weder Kühe noch Pferde überspringen können, eingefriedigt. Dasselbe geschieht später auch mit den Feldern. Mit diesen Geschäften hat nun bereits auch schon die Urbarmachung des Waldes begonnen, dem alles erforderliche Holz entnommen worden ist. Die weitere Ausrodung desselben ist eine sehr beschwerliche Arbeit, die jahrelang, meist im Herbste, fortgesetzt wird. Die jungen Bäume werden einen Fuß über der Erdoberfläche abgehauen, die stärkeren aber dadurch getötet, daß mit der Axt Ringe in die Bäume geschlagen werden. Sind sie nach kurzer Zeit abgestorben, so wirft sie der Wind zu Boden. Die
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