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1887 -
Düsseldorf
: Schwann
- Hrsg.: ,, Kahl, August
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Kattune zu fertigen. Die Namen dieser Männer sind: Samuel
Köchlin, Johann Jacob Schmelzer und Johann Heinrich Dollfufs.
Heute liefert Mülhausen die vorzüglichste gedruckte Kattun-
leinwand, gedruckte Seiden-, Baumwollen- und Wollenzeuge
und hat grossartige Druckereien, Färbereien und Bleichen.
Ausserdem werden noch eine Menge anderer Waren her-
gestellt, namentlich Metallwaren und Lederarbeit aller Art.
Wegen der günstigen Lage Mülhausens ist auch der Handel
von grosser Bedeutung.
Die Stadt besitzt gute Unterrichtsanstalten, ausser den
Volksschulen ein Gymnasium, eine Gewerbschule, eine Handels-
schule und noch andere Schulen, die ihre Zöglinge für ganz
bestimmte Gewerbe vorbereiten. Der Gewerbeverein hat eine
Zeichen- und Malerschule gegründet und eine ausgezeichnete
Bibliothek angelegt.
Schon im 11. Jahrhundert war Mülhausen ein Ort von
Bedeutung. Kaiser Ludolf von Habsburg erhob die Stadt zu
einer Reichsstadt. 1797 wurde sie Frankreich einverleibt.
8. Deutsch-Lothringen mit Metz.
Lothringen War mit Elsaß eine Wichtige Provinz des großen
karolingischen Reiches. Als nach dem Tode Karl des Großen
sein Reich unter seinen Nachfolger sich immer mehr zersplitterte,
bekam auch Lothringen eigene Herzöge, die aber stets unter dem
deutschen Kaiser standen. Im 16. Jahrhundert geriet das Her- -7
zogtum in große Abhängigkeit von Frankreich. So besetzte der
französische König Heinrich Ii. im Jahre 1552 die bis dahin
freien Reichsstädte und Bistümer Metz, Toul und Verdun. Im
westfälischen Frieden (1648) wurden diese Gebiete Frankreich
überlassen. Von dieser Zeit an strebte Frankreich offen nach dem
Besitz von ganz Lothringen und das deutsche Reich vermochte die
oft vertriebenen Herzöge nicht zu schützen. Der letzte deutsche
lothringische Herzog Franz Stephan, Gemahl der Kaiserin Maria
Theresia, überließ 1738 sein Land gegen Toskana an den vertrie-
benen Polenkönig Stanislaus Lyscinsky. Da dieser der Schwieger-
vater von Ludwig Xv. war, so fiel nach seinem Tode Lothringen
durch Erbschaft an Frankreich (1766). Im Frieden von Versail-
les (2. März 1871) ist der größere Teil von Lothringen, Deutsch-
Lothringen mit Metz, wiederum dem deutschen Reiche zurückgege-
den worden.
Lothringen hat seinen Namen von Lothar Ii., einem Sohne
des Kaisers Lothar. Das an Deutschland abgetretene Deutsch-
Lothringen ist 100 Ei-Meilen groß und zählt etwa 514,000 Ein-
wohner. Es bildet den nordöstlichen Abschnitt der Stufenlandschaft
der obern Mosel. Die Vogeien flachen sich in diesem Lande in
nordwestlicher Richtung, gegen die Maas hin zu einem Hügelland