1887 -
Düsseldorf
: Schwann
- Hrsg.: ,, Kahl, August
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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50 Häusern, worin arme Bürger gegen den geringen Mietzins
von jährlich zwei Gulden ein anständiges Unterkommen finden
Diese Stiftung ist von zwei Grafen von Fugger gemacht, die
von dem armen Leinweber Johannes Fugger abstammten, der
1370 nach Augsburg zog und Leinwandhandel zu treiben anfing.
Seine Nachkommen erweiterten durch seltenen Fleiß, große Geschick-
lichkeit und Redlichkeit ihre Handelsgeschäfte so sehr, daß sie sich
unermeßliche Reichtümer und ausgebreiteten Rührn erwarben.
Auch im Frankenlande, an dem Maine und dessen Neben-
flüssen liegen noch bedeutende Städte: Würzbnrg, Bamberg
und Nürnberg. In Rheinbayern ist Sperer die Hauptstadt.
Bayern besitzt drei Universitäten, zu München, Erlangen und
Würzburg.
15. Äre Donau.
Oie Donau hat ihre Quellen auf dem Schwarzwalde im
Grossherzogthum Baden. Sie durchfliesst zuerst das preussische
Hohenzollern-Sigmaringen und den Südteil des König-
reichs Württemberg. Auf diesem Laufe bricht sie
schäumend die Felsen der schwäbischen Alp und setzt dann
ihren Lauf ruhiger fort bis zur Festung U1 m. Hier wird sie
schiffbar und betritt das Königreich Bayern, dass sie in einem
weiten Bogen durchfliesst. Die Stadt Regensburg liegt an
der nördlichsten Stelle ihres Laufes. Grössere sumpfige, un-
bewohnte Userstrecken liegen zwischen den nicht gar häufigen
Städten, und die hohe Lage des Flufsthales lässt den Weinbau
nicht zu; nur Laubwaldungen sind zu sehen. Verstärkt durch
den Lech, der von Augsburg, durch die Isar, die von
München, und endlich durch den Inn, der von Tirols
Hauptstadt, Innsbruck, kommt, bahnt sie sich einen Aus-
gang durch die Felsenwände der Alpen und des Böhmerwaldes
bei Passau und tritt in das schöne Österreich.
Besonders herrlich ist der zwischen Linz und Wien liegende
Teil des Flusses. Unterhalb Linz spaltet sich die Donau in
mehrere Arme und bildet so eine Menge grosser und kleiner
Inseln. An vielen Stellen ragen aus dem Wasser Sandbänke
heraus; sind sie bewachsen, so nennt man sie Auen. Diese
mit Bäumen und Gebüsch aller Art bedeckten Auen bieten
grosse Weideplätze für eine unzählige Menge von Wild dar;
die kleineren Arme zwischen den Sandbänken und Inseln sind
gewöhnlich mit unzähligen Wasservögeln bedeckt: mit wilden
Enten und Gänsen, mit Reihern, Kranichen, Kibitzen, Krähen
und Möven. Herrlich gelegene Dörfer und Schlösser sehen
aus den Gebüschen des Ufers oder der Auen wie aus einem
Versteck hervor. Zuweilen zieht der Fluss sich lang gestreckt
vor den Blicken hin wie eine grosse Chaussee; öfter noch ist .