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1. Der Jugendfreund - S. 377

1887 - Düsseldorf : Schwann
°77 — oi i — streut lebenden Bewohner zum Gebete zusammenberief, und um welche sich nach und nach ihre Hütten gruppierten, gab so Anlass, dass manche Einöde sich in eine gesegnete Gegend verwandelte. So verdanken die Ortschaften Mauersmünster, Sauerburg, Weissenburg, Haslach u. a. m. ihr Dasein den Klöstern, die an diesen Stellen errichtet wurden. Freilich hatte das Christentum in diesen Zeiten schon von seiner ursprünglichen Reinheit verloren. Dem Könige zu lieb, oder um Würden und Reichtümer zu erlange.-, nahmen viele den neuen Glauben an. Sitten und Gebräuche behielten noch lange einen Anstrich heidnischen Wesens, obschon die Kirche sich bemühte, alle Überreste davon auszurotten. Besonders schwach war ihr Einfluss auf die ersten fränkischen Regenten, von welchen die Geschichte eine Menge Grausamkeiten und Schandthaten berichtet. Doch wie der Schatten vor dem Lichte, so musste die Barbarei allmählich vor dem göttlichen Lichte des Evangeliums weichen; äusserlich offenbarte sich die christliche Religion in den vielfältigen Stiftungen von Kircaen und Klöstern, die in diese Zeit fallen. Diese Stif- tungen ha.ten aber auch ein anderes Verdienst: sie waren Zufluchtsorte für Verfolgte und Pflanzstätten der Wissenschaften. Die vielen Kriege, welche die fränkischen Könige mit ihren Nachbarn oder unter sich selbst führten, berührten das Elsafs nicht. Eine bedeutende Anzahl von Dörfern bedeckte wieder das Land, und der Ackersmann konnte ungestört sein Feld bestellen und seinen Weinstock pflegen. Die Ergiebig- keit des Bodens, die reichen Jagdreviere in der Ebene und im Gebirge, die fischreichen Flüsse und Bäche waren der Grund, warum die fränkischen Könige mehrere königliche Landsitze oder Pfalzen errichten liessen. Will man sich einen Begriff von einem solchen Landsitze machen, so muss man nach Kirchheim gehen, wo die ansehnlichste dieser Pfalzen sich befand, und die Könige sich oft aufhielten. Wie sah es aber damals aus? In einer reizenden Gegend, ringsum von Flügeln umgeben, wo die Rebe mit den Obstbäumen und den Kastanienwäldchen wechselt, inmitten üppiger Felder und Wiesen, von prächtigen Gärten und Lustgängen umgeben, liegt an den Ufern der Mofsig das stattliche Schloss. Im Hintergründe erheben die Vogesen, mit dem Schneeberg als Krone, majestätich ihre dicht- bewaldeten Rücken und begrenzen den Horizont. Hie und da blinken aus dem Dunkel der Bäume liebliche Weiler oder freundliche Gehöfte hervor, unter welchen uns die in den vier Windgegenden errichteten Meiereien, der Westhof, Osthof, Nordheim und Sultz genannt, besonders auffallen. Wir kom- men näher; vor uns, unten im Thalgrunde, weidet das kräf-
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