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1. Der Jugendfreund - S. 381

1887 - Düsseldorf : Schwann
381 schon einzelne deutsche Stämme, die in der großen Völkerwande- rung aus Deutschland in die benachbarten Länder eingewandert waren, so wie die Bewohner der damals unter römischer Herr- schaft stehenden Rheinlande das milde, beseligende Licht des Evan- geliums schon früher erhalten; aber im Innern Deutschland fing dasselbe erst im 8. Jahrhundert an Wurzel zu schlagen. Heilige für wahres Menschennwhl begeisterte Männer aus England, Schottland und Irland unterzogen sich der gefährlichen Mühe, den heidnischen Deutschen die Lehre des Gottinenschen zu verkünden. Den Aposteln gleich fürchteten sie nicht die, die nur den Leib töten können; sie suchten vielmehr, alle Hindernisse verachtend, immer mehr Menscken dem zuzuführen, der allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und freuten sich, wenn sie gewürdigt wurden, um der Ehre Gottes Willen Schmach zu leiden. Unter diesen Männern ragt besonders durch seine großen Verdienste der Eng- länder Winfried hervor, welcher später den Namen Bonisacius (Wohlthäter) erhielt. Sieben und dreißig Jahre lang (von 718 bis 755) arbeitete er unermüdet an der Ausbreitung des Christentums in Deutschlands Gauen. Er lehrte in Thüringen, Bayern, Fries- land, Hessen und Sachsen, oft mit großer Lebensgefahr. Einst aus seinem Zuge durch Hessen trifft er bei Geismar eine Eiche von ungewöhnlicher Größe, unter der die Heiden ihrem Donnergott zu opfern pflegten. Um den Heiden zu zeigen, wie ohnmächtig ihre Götter seien, beschließt Winfried, die Eiche umzuhauen. Nachdem er zu den versammelten Heiden von dem einigen, allmächtigen Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und von seinem Sohne Jesus Christus gepredigt hatte, hebt er schweigend seine Axt empor, um die Donnereiche zu fällen. Da erwarteten die Heiden, der Gott des Donners werde einen seiner Blitze herab- senden und den Mann verderben; aber es geschah nicht. Mit kräftiger Hand haut Bonisacius auf den Baum ein und krachend stürzte er vor den Augen des erschrockenen Volkes nieder; da füllt auch das Ansehen der heidnischen Götter, der Gott der Christen hat gesiegt, und große Scharen des Volkes bekehren sich zum Christenglauben. Auf der Stelle des ungeheuren Baumes pflanzte er das Kreuz auf, und aus dem Holze der Eiche erbaute er zu Ehren des Apostel Petrus eine Kapelle. — Am Spätabend sei- nes Lebens, als siebenzigjähriger Greis, wollte er noch einmal als Friedensbote zu den Friesen gehen. Der Herr segnete seine Arbeit, viele bekehrten sich zu Christus. — Einst nun sollten die Neubekehrten in der Gegend von Dockum das heil. Sakrament der Firmung empfangen. Der festliche Tag erschien; das Früh- rot sandte seine leuchtenden Strahlen auf die Erde, und die Gläubigen erwarteten die heil. Stunde. Da stürzt plötzlich ein Haufen wilder Heiden hervor; das Gefolge will zu den Waffen greifen, aber Bonifatius verbietet Blut zu vergießen und wird
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