Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der Jugendfreund - S. 403

1887 - Düsseldorf : Schwann
403 liegen in Spanien begraben, wohin sie der Eroberer in einen ungerechten Krieg geschickt hatte. Kein Spanier, fein Russe hatte Deutschland beleidigt und doch mußten die Regimenter des Rhei- nischen Blindes, wie das verkleinerte und unterdrückte Deutschland damals hieß, gegen diese noch freien Völker die Waffen führen. Lange hatten es die deutschen Fürsten und Völker geduldet und die Erbitterung ihres Herzens im Stillen getragen. Denn jeder Versuch zur Befreiung war gescheitert. Da schlug endlich die Stunde der Erlösung. In Rußlands öden Schnecgesilden hatte Napoleons Heer, womit er die Welt bezwingen zu können wähnte, seinen Untergang gefunden. Von einer halben Million Streiter, die er 1812 nach Moskau zugeführt hatte, kamen 50,000 halb erfroren und verhungert zurück. Nun war aber die Kraft des mächtigen Tyrannen gebrochen, Gott hatte ihn gerichtet, Da er- hob sich auch Deutschland wieder, um seine Freiheit zu erkämpfen. Zuerst Preußen unter seinem frommen König Friedrich Wilhelm Iii. Dieser erließ einen Aufruf an sein Volk, das verhaßte französische Joch zu zerhrechen und zu der alten Selbständigkeit zurückzukeh- ren. Da griff alles, was jung und waffenfähig war, zu den Waffen. Zahlreiche Scharen von Freiwilligen rüsteten sich selbst aus, und sammelten sich unter den preußischen Fahnen. Selbst Familienväter, ja sogar manche heldenmütige Mädchen/ reihten sich in die neuen Regimenter, und die Zurückbleibenden brachten Geld und Vorräte zusammen, um den Krieg mit Erfolg führen zu können. Denn es galt noch einen harten Kampf mit den Franzosen und den mit ihnen verbündeten westlichen Deutschen nnt> Italienern. Allein die Begeisterung für die gute Sache Deutschlands griff immer weiter um sich, und Gott gab Sieg in den Schlachten bei Großbeeren, an der Katzbach, bei Kulm, bei Dennewitz und hauptsächlich bei Leipzig am 18. Oktober 1813. Denn auch Österreich hatte sich unterdessen dem Bunde gegen Frankreich angeschlossen, auch Bayern und wer sich sonst stark genug fühlte, sich der Übermacht der Feinde zu erwehren. Denn alle Deutsche waren im Herzen einmütig, man müsse die Franzo- sen vertreiben und sich von einem fremden Herrscher keine Gesetze vorschreiben lassen. Da kamen herrliche Heldenthaten zum Vorschein, da schonte man des eigenen Lebens nicht, wenn nur das Vaterland befreit würde. Und schon im November 1813 war kein Franzose mehr diesseits des Rheines. Und so wie die Russen den Deutschen, so verhalfen nun die Deutschen auch der Schweiz, Holland, selbst Italien wieder zur Freiheit von den Franzosen. Es war ein blutiges, aber auch ech herrliches Jahr 1813, das Jahr der Wie- dergeburt Deutschlands, und die Eroberung von Paris und die Absetzung Napoleons im Jahr 1814 setzten diesen Anstrengungen die Krone ans. 26*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer