1887 -
Düsseldorf
: Schwann
- Hrsg.: ,, Kahl, August
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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liegen in Spanien begraben, wohin sie der Eroberer in einen
ungerechten Krieg geschickt hatte. Kein Spanier, fein Russe hatte
Deutschland beleidigt und doch mußten die Regimenter des Rhei-
nischen Blindes, wie das verkleinerte und unterdrückte Deutschland
damals hieß, gegen diese noch freien Völker die Waffen führen.
Lange hatten es die deutschen Fürsten und Völker geduldet und
die Erbitterung ihres Herzens im Stillen getragen. Denn jeder
Versuch zur Befreiung war gescheitert. Da schlug endlich die
Stunde der Erlösung. In Rußlands öden Schnecgesilden hatte
Napoleons Heer, womit er die Welt bezwingen zu können wähnte,
seinen Untergang gefunden. Von einer halben Million Streiter,
die er 1812 nach Moskau zugeführt hatte, kamen 50,000 halb
erfroren und verhungert zurück. Nun war aber die Kraft des
mächtigen Tyrannen gebrochen, Gott hatte ihn gerichtet, Da er-
hob sich auch Deutschland wieder, um seine Freiheit zu erkämpfen.
Zuerst Preußen unter seinem frommen König Friedrich Wilhelm Iii.
Dieser erließ einen Aufruf an sein Volk, das verhaßte französische
Joch zu zerhrechen und zu der alten Selbständigkeit zurückzukeh-
ren. Da griff alles, was jung und waffenfähig war, zu den
Waffen. Zahlreiche Scharen von Freiwilligen rüsteten sich selbst
aus, und sammelten sich unter den preußischen Fahnen. Selbst
Familienväter, ja sogar manche heldenmütige Mädchen/ reihten
sich in die neuen Regimenter, und die Zurückbleibenden brachten
Geld und Vorräte zusammen, um den Krieg mit Erfolg führen
zu können. Denn es galt noch einen harten Kampf mit den
Franzosen und den mit ihnen verbündeten westlichen Deutschen
nnt> Italienern. Allein die Begeisterung für die gute Sache
Deutschlands griff immer weiter um sich, und Gott gab Sieg in
den Schlachten bei Großbeeren, an der Katzbach, bei Kulm, bei
Dennewitz und hauptsächlich bei Leipzig am 18. Oktober 1813.
Denn auch Österreich hatte sich unterdessen dem Bunde gegen
Frankreich angeschlossen, auch Bayern und wer sich sonst stark
genug fühlte, sich der Übermacht der Feinde zu erwehren. Denn
alle Deutsche waren im Herzen einmütig, man müsse die Franzo-
sen vertreiben und sich von einem fremden Herrscher keine Gesetze
vorschreiben lassen.
Da kamen herrliche Heldenthaten zum Vorschein, da schonte
man des eigenen Lebens nicht, wenn nur das Vaterland befreit
würde. Und schon im November 1813 war kein Franzose mehr
diesseits des Rheines. Und so wie die Russen den Deutschen,
so verhalfen nun die Deutschen auch der Schweiz, Holland, selbst
Italien wieder zur Freiheit von den Franzosen. Es war ein
blutiges, aber auch ech herrliches Jahr 1813, das Jahr der Wie-
dergeburt Deutschlands, und die Eroberung von Paris und die
Absetzung Napoleons im Jahr 1814 setzten diesen Anstrengungen
die Krone ans.
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