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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 154

1905 - Straßburg : Bull
154 beträchtliche Mittel bereitgestellt, aus denen bedürftige Gemeinden ange- messene Zuschüsse zu den Kosten ihrer Wasserleitungen erhielten. Der Erfolg dieser Maßregeln blieb nicht aus. Von 4878 bis ein- schließlich 1902 sind unter der Leitung der Meliorationsbauverwaltung in Elsaß - Lothringen in 646 Gemeinden 1082 Wasserleitungen teils neu hergestellt, teils ausgebessert worden. Darunter befinden sich 740 Neuanlagen oder Erweiterungen, durch die etwa 346000 Einwohner mit Wasser versorgt wurden. Diese Wasserversorgungen enthalten Röhrenleitungen von zusammen 9i0 km Länge und 191 Hochbehälter mit 17 470 cbm Inhalt; sie speisen 973 öffentliche Lauf-, 934 Ventil-, 11 783 Privatbrunnen und 2278 Hydranten. Außerdem waren am 1. Januar 1903 in 65 Gemeinden 46 Wasserversorgungen mit Leitungen von 216 km Länge im Bau begriffen, wodurch etwa 37 000 Ein- wohnern Wasser geliefert wird. Ferner waren am genannten Zeitpunkte noch 90 Entwürfe für Verbesserung und Neuherstellung von Wasser- leitungen fertig ausgearbeitet, durch deren Ausführung etwa 54000 Ein- wohner mit Wasser versorgt werden sollen. Der Gesamtaufwand für die in genanntem Zeitraum ausgeführten und im Bau begriffenen Wasserversorgungen beträgt 11231690 wozu 733 340 Jl oder rund 6,5% Staatsbeitrag bewilligt worden sind. Die Verzinsung und Tilgung des von den Gemeinden aufgewendeten Anlage- kapitals, sowie die Unterhaltung der Wasserleitungen geschieht aus den von den Wasserabnehmern zu entrichtenden Abgaben. Dieselben schwanken je nach der Höhe der betreffenden Kosten zwischen 10 und 20 ^ für 1 cbm Wasser. Wahrlich eine Kleinigkeit im Vergleich mit den Vorteilen, welche die Einrichtung den Beteiligten zu bieten vermag! M. Michel, 136. Das Wasserwerk in Straßburg. Schon zur Römerzeit war Straßburg durch eine 26 km lauge Wasser- leitung von der bei Küttolsheim gelegenen Quelle des Susselbachs aus mit Trinkwnsser reichlich versorgt. Wie aufgefundene Reste beweisen, bestand die unterirdische Leitung aus Touröhren von 20 cm inuerm Durchmesser, während die Verteilung in der Stadt durch 4—7 cm weite Ton und Blei- röhren geschah. Bei der Zerstörung des alten Argentoratum wurde auch die römische Wasserleitung vernichtet, und seit jener Zeit wurde das Trinkwasser Brunnen entnommen. Im Mittelalter wurden hauptsächlich sog. Allmend- oder öffentliche Brunnen benutzt, welche auf freien Plätzen oder neben Kirchen, Klöstern und Kapellen errichtet wurden. Dieselben wurden zum Teil auf Kosten der Stadt, zum Teil von den „Umsassen" oder „Bronngenossen" unterhalten. Da in der Rheinebene das Grundwasser überall in geringer Tiefe vorkommt, war die Herstellung der Brunnen nicht allzu schwer, und aus diesem Grunde wurde in späterer Zeit fast von jedem Hauseigentümer
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