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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 218

1905 - Straßburg : Bull
218 370° siedet und vorzugsweise zur Herstellung von Kerzen benutzt wird. Letztere werden entweder an Asphaltwerke verkauft, oder finden in den Raffinerien selbst als Brennstoffe Verwendung. M. Michel. 178. Über den Steinbrnchbetrieb in unserm Lande. Die heimische Erde besitzt auch den großen Vorzug, in ihrem Schoße zahlreiche und wertvolle Steinlager zu bergen. Es hat daher der auf den verschiedensten Gesteinen der Vogesen und des lothringischen Hügellands beruhende Steinbruchbetrieb keine geringe Wichtigkeit. Die verbreitetsten Ge- steinsarten in Elsaß-Lothringen sind der Sand- und der Kalkstein. Im Elsaß befinden sich annähernd 150 Sandsteinbrüche, in Lothringen etwas über 100. Der Sandstein kommt sowohl grob- als feinkörnig vor; auch bezüglich der Härte und Farbe ist er nach den einzelnen Lagern ver- schieden. Seit alter Zeit ist er als Baumaterial geschätzt. Das prächtige Münster in Straßburg wurde z. B. mit roten Sandsteinen ans dem Mossigtnl erbaut, und die 3 schönsten Kirchen des Oberelsaß, die zu Thaun, Rufach und Colmar, wurden mit solchen gelber Farbe aus dem Steinbruch von Rufach errichtet. Feinkörniger Sandstein wird zu Bildhaucrarbeiten, besonders harter zu Mühl- und Schleifsteinen benützt. Reich'an Kalkstein ist Lothringen. Hier wird er in nahezu 200 Brüchen gewonnen, während das Elsaß nur 140 Kalksteinbrüche auswerft. Die Kalksteine werden, be- sonders in Lothringen, vielfach als Bausteine benützt. So ist das Bau- material für den Dom in Metz den Kalksteinbrüchen von Janmont im Land- kreise Metz entnommen. Andernteils werden die Kalksteine zu Mörtelkalk gebrannt und finden bei der Sodagewinnuug und im Hüttenwesen Verwendung. Gipssteinbrüche finden sich im Elsaß, im Landkreis Straßburg, sowie in den lothringischen Kreisen Bolchcn, Château-Salins, Diedenhofen und Forbach. Im Elsaß, besonders in den Kreisen Colmar, Gebweiler, Rappolts- weiler, Thann und Schlettstadt, befinden sich auch G rau itst einbräche. Der Granit ist ein ebenso ausgezeichneter Bau- als Zierstein. Trotz seiner Härte läßt er sich schleifen und polieren. Obengenannte Kreise des Ober- Elsaß weisen auch Granwackenbrüche auf. Vereinzelt finden sich in allen 3 Bezirken des Lands auch noch Brüche andrer Gesteinsarten, welche teils als Nutzstcine, teils zur Straßenbeschotterurg dienen. Der Betrieb in den elsaß-lothringischen Steinbrüchen, welche sich auf ungefähr 700 belaufen, beschäftigt über 6000 Personen. Am häufigsten und leichtesten gewinnt man die Steine im Tagebau; liegt das brauchbare Gestein tief unter der Erdoberfläche, so erfolgt die Gewinnung durch Grubenbau. Zur Abtrennung der Steine von ihren Lagern dienen Brechstangen und Keile. Wo diese nicht ausreichen, sprengt man mit Pulver oder Dynamit. Die aus den Brüchen gelieferten rohen Steine werden zum Teil als solche
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