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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 202

1908 - Straßburg : Bull
202 Die Arbeiten im Spargelfelde sind in der Folge ungefähr dieselben wie im 1. Jahre. Der Boden wird gedüngt, gehackt, vom Unkraut gesäubert, und die schädlichen Käfer und Raupen werden vertilgt. Als Dünger benutzt man am besten Schaf- oder Pferdemist, dem Superphosphatgips und Kainit beige- geben werden kann. Da der Spargel Kochsalz liebt, ist der Abtrittdünger ebenfalls zu empfehlen. Die Düngung erfolgt am besten in der 2. Hälfte des Winters. Wenn im März schönes Wetter eintritt, der Boden gut abgetrocknet ist, und die Wurzeln gehörig mit Dünger gesättigt sind, bearbeitet man den Acker ein wenig mit dem Karst. Alsdann räumt man von jeder Pflanze sorgfältig die Erde fort und entfernt alle abgestorbenen Triebe dicht an der Krone des Wurzelstocks, so daß keine Überreste verbleiben, welche für das Treiben des Spargels hinderlich werden könnten. Wenn die Kronen antreiben wollen, wird das Häufeln vorgenommen. Das Ernten der Spargeln kann bei Nenanlagen vom 3. Jahre an erfolgen, allein mit großer Zurückhaltung; im 4. Jahre hat man schon eine volle Ernte. Bei richtiger Pflege kann ein Spargelfeld 12—15 Jahre lohnend sein, von da ab werden die Erträge immer geringer. Die Spargel- ernte beginnt je nach der Witterung gewöhnlich im April und hält bis Ende Juni an. Jedoch ist es von Vorteil, die Erntezeit nicht allzulang aus- zudehnen; man sichert sich dadurch eine schönere Ernte für das folgende Jahr. Das Pflücken geschieht am besten mit der Hand. Man beseitigt an den Häufchen sorgfältig die Erde bis zur Ansatzstelle der Pfeifen. So nennt man die fleischigen, saftigen, weißlichen oder blaßrötlichen Sprossen, welche aus dem Wurzelstock kommen und sich später über der Erde zu einem ästigen, etwa 1,5 m hohen Stengel ausbilden. Diese Pfeifen erfaßt man ziemlich unten mit dem Daumen und dem Zeigefinger und bricht sie durch einen kurzen Druck dicht an der Spitze des Wurzelstocks weg. Als mittlern Ertrag rechnet man auf la 9—12 kg. 1kg wird im Durchschnitt mit 0,80^ bezahlt. 169. Berühmte Spargelorte in Elsatz-Loth ringen. Nicht ohne Recht rühmt man Elsaß-Lothringen als ein herrliches Land. Mit seinen gesegneten Gefilden gleicht es, dank seiner Fruchtbarkeit und des Fleißes seiner Bewohner, einem wohlgcpflegtcn Garten, welcher fast alle Pflanzen der gemäßigten Zone in der Fülle zahlreicher Arten und in üppigem'wachstum aufweist. Auch köstliches Gemüse bringt das Land in Menge hervor, so den überaus wohlschmeckenden, gesunden Spargel. Obwohl ursprünglich ein Fremdling, gedeiht er doch im Reichslaud stellenweise in trefflicher Weise. 3 Orte, 2 im Elsaß, der 3. in Lothringen gelegen, sind ihres Spargclbaus wegen weit berühmt. Im nordöstlichen Teile des Landkreises Straßburg, nur wenige Minuten von der Eisenbahnlinie Straßburg-Weißenburg entfernt, liegt das freundliche Baueradorf Hördt mit gleichnamiger Haltestelle. Die Gegend ist vollkommen
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