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1. Teil 1 - S. 68

1918 - Essen : Bädeker
68 Der alte und der junge Borsig. ein schmaler, schwindelerregender Gang rundum, der nur van einem dünnen Eiscrnstab umzäunt war und der Mönchsgang hieß. Auf den seitlichen Emporen waren die Wappenschilder der vornehmen Geschlechter in der Gemeinde und unten im Zchiff die Zitzreihen für den Bürger und Hand- werker, gleichfalls mit den geschnitzten und gemalten Wappen der Gilden bezeichnet, die hier ihre bestimmten Bänke für die Meister und deren An- gehörige hatten, hier ließ sich auch Meister henneberg mit den Zeinen nieder, um seinem Gott zu danken. Wm. D. Vorbilder im Leben und Streben. 62. Der alte und der junge Borsig. Zwei Träger dieses Namens sind die Zierden, der Nuhm und der Ztolz der deutschen Eisentechnik, des deutschen Lokomotiven- und Maschinen- baues: August Borsig, der Vater, „der alte Borsig", und Albert Borsig, der Lohn, gewöhnlich der „junge Borsig" genannt. August Borsig, der Vater, kam im Jahre 1824 als Zimmergeselle nach Berlin, um sich hier als strebsamer junger Handwerker im Gewerbe- Institut in der Baukunst auszubilden. Aber nach Ih2 Jahren wurde er aus der Schule ausgewiesen, weil ihm bei seiner einseitigen Vorliebe für das Studium der Mechanik das Verständnis für die Lhemie fehlte. Die Eisenindustrie war zu jener Zeit in Berlin in ihren ersten An- fängen. Neben der königlichen Eisengießerei, welche 1803 angelegt und 1821 durch die Ausführung des Ziegesdenkmals auf dem Kreuzberge ihre Leistungsfähigkeit bewiesen, hatte Egells in den zwanziger Jahren eine Maschinenbauanstalt und die „neue Berliner Eisengießerei" gegründet. Sie hatte vollauf zu tun, als Borsig im herbste 1825 mit gründlichen Kenntnissen und flammender Begeisterung für den Maschinenbau als schlichter Maschinenbauer in dieselbe eintrat. Er erlernte von Grund auf den prak- tischen Maschinenbau, arbeitete in der Gießerei, zeichnete viele Entwürfe, wurde Monteur, Werkführer, endlich beim Geschäft beteiligter Leiter. Um diese Zeit war der Bau von Eisenbahnen für Deutschland eine Lebensfrage geworden. Die Vorteile, welche England, Belgien, Frankreich aus ihnen gezogen hatten, drängten Borsig bei seinem Arbeitsbetriebe, seinem klaren verstände, seinem scharfen Auffassung?- und Beurteilungs- vermögen, eine eigene Maschinenbauanstalt zu gründen. Schon als ein- facher Arbeiter beschäftigte sich Borsig mit dem Gedanken, einmal sein eigener Herr zu werden. Als er nun den Gedanken zur Ausführung bringen wollte, war er zwar bald über Plan und Anlage der zu grün- denden Fabrikwerkstätte mit sich einig, aber das Beste fehlte ihm — die nötigen Geldmittel. Er pflegte zu dieser Zeit sein Abendbrot in einem Lokal in der Nähe der Egellsschen Fabrik einzunehmen und wurde in
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