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1. Teil 1 - S. 134

1918 - Essen : Bädeker
134 Dir fremden Hölzer. wegen ihrer Masern oder sonstigen Färbung dem Kunsttischler zu Fournieren und wegen ihrer Härte dem Drechsler; endlich zeichnen sich auch einige durch ihren Wohlgeruch aus. Wichtiger als letztere sind die Farbhölzer. Ansehnliche Holzmengen gehen aus unserem Vaterlande als Schiffs- bauholz nach Holland und England, deren Waldungen den eigenen Bedarf nicht decken. Frankreich, Spanien, Portugal und selbst Italien kommen seit Jahrhunderten in der Holzfrage garnicht in Betracht. Eine Ausnahme dürfte hierbei Algerien machen, das aus den Waldungen des Atlas ansehnliche Mengen Eichen, Pinien, wilde Ölbäume und Lebensbäume nach Frankreich versendet. Das wichtigste Holz jenes Gebietes ist für uns das des Buchs- baumes; dieses liefert fast ausschließlich den Rohstoff für den Holzschnitt und steht deshalb sehr hoch im Preise. Das italienische Nußbaumholz, das sich durch hübsche Färbung und zarte Masern auszeichnet, wird mitunter auch nach Norddeutschland verhandelt; seltener gelangen hierher das hellgelbe Zitronen- und Ölbaumholz. Ungarn versieht die Werkstätten mit seinem Gelb- oder Fisetholz. Am wichtigsten für den Holzhandel sind unter den asiatischen Ländern Indien und die indischen Inseln. Als kostbares Schiffsholz gilt hier das Tiekholz wegen seiner Festigkeit, Elastizität und Dauerhaftigkeit. Schiffe aus Tiekholz sollen eichene Schiffe um das Dreifache an Haltbarkeit übertreffen. Java sichert sich durch forstliche Kultur eine dauernde Ausfuhr. Am Fuße des Himalaya ist der Ebenholzbaum heimisch. Unter dem Namen Ebenholz kommen im Handel eine große Menge Hölzer vor. Wie man fast jedes schwarze Holz Ebenholz nennt, so bezeichnet man im Handel ziemlich jede besonders harte Holzart als Eisenholz. Die meisten Tropenlünder haben ihre besonderen Arten aufzuweisen. Die Inselwelt des großen Ozeans, einschließlich Australiens, hat zwar mancherlei schätzbare Hölzer, die aber der bedeutenden Entfernung wegen wenig in den europäischen Handel gekommen sind. Die Eukalyptusarten Australiens zeichnen sich besonders durch ihre Schönheit aus. Sie haben neben einem seinen Korn die lebhaftesten Farben und einen natürlichen Wohlgeruch. Auf den Sandwichinseln wird das köstlich duftende Sandelholz in großen Wäldern besonders gepflegt. Den stärksten Anteil am Holzhandel hat unter allen Erdteilen Amerika, und zwar in den nördlichen und mittleren Teilen seiner Ostküste. Ein wahres Holzland ist Kanada, das jährlich gegen 80 Millionen Mark an Holz aus- führt. Das Holz der weißen und gelben Tanne, der roten Lärche und mehrere Arten von Eichen wird in ähnlicher Weise gewonnen und verstößt wie in unseren Gebirgswaldungen. Es gibt dort Sägemühlen, in welchen über 100 Sägen im Gange sind. In den Vereinigten Staaten liefert der Zuckerahorn schönes Maserholz, das als Vogelaugenholz in den Handel kommt, ähnlich dem Walnußbaume. Unter den 120 verschiedenen Eichenarten Amerikas genießt die Lebenseiche den größten Ruf. Von den zahlreichen Nadelhölzern nennen wir nur die Weymouthskiefer und die sogenannten Lebensbäume. Die Eibencypressen bilden von Virginien bis Carolina ausgedehnte Sumpfwaldungen. Die Mammuts- kiefern in Kalifornien gelten als die größten aller bekannten Bäume, wenn sie auch weniger wichtig für Technik und Handel sind. Am bekanntesten sind bei uns jene Hölzer der südlichen Staaten Nordamerikas und Westindiens geworden, die unter dem gemeinschaftlichen Namen Zedernholz zu Zigarren-
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