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1. Teil 1 - S. 169

1918 - Essen : Bädeker
Die Naturkräfte im Dienste der Menschen. 109 schufen Ebene gleichlaufenden Richtung. Es verhält sich dann die Kraft zur Last, wie die Höhe der schiefen Ebene zur Länge derselben. Man gewinnt daher bei der schiefen Ebene um so mehr an Kraft, je kleiner der Winkel ist, unter welchem die schiefe Ebene geneigt ist. Aber während die Last nur um die Höhe der schiefen Ebene gehoben wird, hat die Kraft die ganze Länge derselben zu durchlaufen. Im nahen Zusammenhange mit der schiefen Ebene steht die Schraube. Die Last wirkt bei derselben in der Richtung der Achse der Schraubenspindel, die Kraft aber an dem Ende eines Hebelarmes. Wird dieser einmal umgedreht, so wird die Last um den Abstand zweier Schraubengänge fortbewegt. Die Kraft verhält sich daher zur Last, wie der Abstand zweier Schraubengänge zu dem Umfange des Kreises, welchen bei der Umdrehung das Ende des Hebelarmes durchläuft. Wenn nun auch die wirkliche Leistung hinter der so berechneten Wirkung wegen der sehr großen Reibung um ein beträchtliches zurückbleibt, so gehört doch die Schraube zu denjenigen mechanischen Vorrichtungen, durch welche ein besonders großer Gewinn an Kraft erzielt wird. Die im vorhergehenden behandelten Maschinen, der Hebel, die Rolle, die schiefe Ebene und die Schraube, werden einfache Ma- schinen genannt. Alle anderen Maschinen sind entweder auf dieselbe zurückführbar oder aus ihnen zusammengesetzt. Für alle Maschinen ohne Ausnahme aber gilt das Gesetz: Was an Kraft gewonnen wird, geht am Wege verloren. Nach Dom und Koppe. 111. Die Naturkräfte im Dienste der Menschen. Von jeher hoben die Menschen danach gestrebt, sich die Arbeit zu er- leichtern und die Naturkräfte in den Dienst der menschlichen Bedürfnisse zu stellen. Schon bei den auf der niedrigsten Stufe der Kultur stehenden Völkern finden wir die Ausnutzung der Tiere für die Fortschaffung der Waren, für die Bestellung des Ackers und für die Zwecke des Krieges und der Jagd. Mit der zunehmenden Gesittung und Bildung wandte sich die er- finderische Tätigkeit der Ausnutzung der in der Natur in unerschöpflicher Fülle aufgespeicherten Kräfte zu. Zunächst benutzte man für eine lange Reihe von Jahrhunderten nur die Kraft des bewegtenwassers und des Windes. Gegenüber der tierischen Kraft bieten Wasser- und Windkräfte den großen Vorlest, daß sie keiner Pflege bedürfen. Indes ist ihre Benutzung großen natürlichen Beschränkungen .unterworfen. Wasserkräfte bieten sich dem Menschen nur da, wo Betriebswasser und Gefälle in hinreichendem Maße vorhanden sind; Windkräfte hangen in hohem Maße von der Witterung ab und lassen oft gerade dann im Stich, wenn die Kraft am dringendsten zu brauchen wäre. Indessen hat sich das Menschengeschlecht mit Wind- und Wassermotoren Jahr- tausende beholfen. Die Folge davon war, daß sich die Industrie meist an den Flußläufen ansiedelte, und zwar als Kleinbetrieb oder Hausindustrie. Dies wurde jedoch anders, als eine dritte, gewaltige Kraftquelle in den Dienst des Menschen gezwungen wurde, das ist die Wärme. Sie er- zeugt den Wasserdampf, und dieser ist es, welcher heute die unzähligen Dampf- maschinen treibt. Die Großindustrie entstand nun; durch Eisenbahnen und
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