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1. Teil 1 - S. 347

1918 - Essen : Bädeker
Die deutschen Kolonien in Afrika. 347 die vom Seewasser umspülten Mangrove Dickichte giftige Dünste aus, und die Gefahren des Fiebers gestatten den Weißen höchstens einen dreijährigen Aufenthalt. Das Hochland ist gesunder. Die Nährfrucht der Rüstenstämme sind die Brot liefernden Früchte des Bananenbaumes oder pisangs; auf dem Hochland werden sie ersetzt durch die Getreidearten Znner-Afrikas, wie Durra und Reis. Reich ist die Tierwelt. 3» den Urwäldern Hausen Gorilla, Leoparden, Hyänen und große Wildschweine; auf den Grasfluren des Hochlands weiden Antilopen, Büffel und Elefanten in großen Werden. Der Hauptwerk des Landes liegt indes in seiner unerschöpflichen Frucht- barkeit, die es zur Perle der Guinea-Länder macht und seine Zukunft als Pflanzungskolonie sichert, falls es gelingt, die Neger zu stetiger Arbeit zu bewegen. Schon jetzt bringen die Plantagen gute Ernten. Neben Elfen- bein wird Kakao, vanille, Kaffee, Tabak, Palmöl, Palmkerne und Kaut- fchuk ausgeführt; Haupteinfuhrartikel sind Spirituosen, Waffen, Pulver, Salz, Holz- und Eisenwaren. Der Handel liegt in den fänden von mehreren Firmen, darnnter wörmann in Hamburg. Kameruns Bewohner gehören meist zu den Bantu-Negern, die in viele Stämme zerfallen, von denen die Dualla der einflußreichste und zahl- reichste Stamm sind. Zn ihrenr Gebiet liegt die Stadt Kamerun, welche aus einer Anzahl von Negerdörfern besteht, die sich etwa 2 km den Fluß entlang hinziehen. Das westliche viertel bildet die Europäerstadt, in welcher der Gouverneur wohnt. Am Flußufer liegen zahlreiche Faktoreien. Südlich von dem Götterberge an der Meeresküste liegt der Hafen Viktoria. Zn etwa 25 Tagen erreichen von hier aus Dampfer über Togo Hamburg. Kamerun hat bereits zwei Regierungs-Schulen, vier Postämter und mehrere wichtige Handelsplätze wie Kamerun, Bimbia und Batanga. c) Das Togo-Land. Das deutsche Schutzgebiet Togo liegt an der Küste von Ober-Guinea. Die Küste ist eben und wegen der starken Brandung vom Meere ans^ schwer zugänglich. Sanddünen haben die Flüsse zur Bildung von Strand- seen genötigt, hinter der Küste steigt das Land einwärts sanft an, ist vo,r hoher landschaftlicher Schönheit und Fruchtbarkeit und dicht bewohnt. Die Hochebene West-Sudans bildet das Hinterland. An der Küste herrscht eine durchschnittliche Wärme von 2\ bis 26° C., so daß Feldarbeit für Europäer ausgeschlossen ist. Dazu crzeugett die gestauten Gewässer uitd das schlechte Trittkwasser der Ebene Malaria- Fieber. Gesuitder ist das trockeite Hochland. Herrlich ist hier das Pflanzenbild, bestehend aus schön gefiederten Ol- und Kokospalnten, sowie Affenbrotbäumen, von denen fast jeder einzelne einen kleinen Wald für sich bildet. Die dicht gedrängte Bevölkerung baut die Früchte des Sudans an: Mais, Hirse, allerlei Knollen- und Wurzel- gewächse (wie die afrikanische Kartoffel — Hains —' die so gut gedeiht, daß Knollen von 2\ kg Gewicht vorkommen), Banaiten, Baumwolle, Tabak und Kaffee. Die Grasfluren des Hochlandes ernähren zahlreiche Rinder, Pferde und Esel. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Palmöl, Palmkerne, Elfenbein, Gummi und Erdnüsse. l l) spr. Guwernöhr.
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