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1. Teil 1 - S. 348

1918 - Essen : Bädeker
348 Die deutschen Kolonien in Afrika. Die körperlich wohlgebildeten Bewohner gehören zum Stamme der Ewe-Neger. Ihr hsauptort ist Togo, eine Gruppe von fünf Dörfern dicht an der französischen Grenze. Auf der schmalen Nehrung liegen die Hauptplätze des europäischen Handels: Lome, Bagida und Porto-Seguro. Die Hauptstadt des ganzen Gebietes indessen ist Aneho (Rlein Popo), das auch eine deutsche Schule hat. d) Deutsch - Ostafrika. Deutsch-Gstafrika ist zurzeit das größte der deutschen Schutzgebiete, fast doppelt so groß wie das deutsche Reich. Dasselbe reicht vom Äquator bis zum fo.- Grad füdl. Breite und umfaßt das ganze Binnenland von der Rüste des indischen Ozeans, Sansibar gegenüber, bis zum Tanganjika-See, dazu die Insel Mafia. Deutsch- Mstasrika berührt die drei großen innerafrikanischen Seen. Der lange, schmale und fischreiche Tanganjika-See, dessen bergige Ufer mit Glxalmen umgrenzt sind, bildet die westgrenze. An den Süden stößt der stürmische und daher der Schiffahrt gefährliche Nyassa, auf welchem jetzt der deutsche Dampfer „Hermann v. wißmann" treffliche Dienste leistet. Im Norden liegt der inselreiche Viktoria-See, der größte des Erdteils, fast so groß wie Bayern. Das Rlima ist an der Rüste sehr ungesund und gestattet dem Europäer keinen längeren Aufenthalt. Nach dem Innern wird es gesunder. Der hohe Gebirgsrand von Ostafrika teilt das Land in zwei sehr ungleich große Teile: in die weite, über J200 m im Durchschnitt sich erhebende Hochebene im Westen und das sehr viel schmälere Rüstenland. Die Hochländer und Berglandschaften senken sich im Innern nach dem Gebiete der großen Seen; nach der Rüste fallen sie in Terrassen steil ab. Etwa drei Fünftel des Landes sind zur Bebauung untauglich, aber diese Steppen sind die Stätten einer blühenden, nomadisch betriebenen Viehzucht. Alle dem tropischeit Afrika eigenen Tierarten wie Antilopen, Büffel, Giraffen, Zebras leben hier in Fülle. Der Elefant steigt auf den Bergriesen des Rilima-Ndfcharo bis zur Höhe unserer Alpen hinauf. Seine Stoßzähne werden durch Trägerkarawanen von mehreren Tausenden von Röpsen an die Rüste befördert. Auf den fruchtbaren zwei Fünfteln des Bodens stehen Rlrwald oder Rokos- und Olpalmen und Bananen; hier baut der Neger Rorn, Hains, Reis, Hirse, Hülsensrüchte, Gemüse und Baumwolle. Doch ist die volksdichte so gering, daß Raum genug für Pflanzungen vorhanden ist. Anbauversuche mit Tabak, Rakao, vanille und besonders mit Raffee sind glänzend ausgefallen. Ein Gebiet, so groß wie das Rönigreich Bayern, ist geeignet, alle Rolonialwaren zu bauen, für die Deutschland jetzt eine Milliarde Mark an das Ausland bezahlt. Die Reise mit dem Reichspost- dampfer über Suez nach Hamburg dauert 36 Tage. Die Zahl der Bewohner von Deutsch-Ostafrika wird auf annähernd 6 Millionen geschätzt. Sie gehören sämtlich zu deu Bantu-Negern Durch die Sklavenjagden der Araber sind die Neger, stets verfolgt und verscheucht, iu die unzugänglichen Walddickichte und auf die festen Bergeshöhen ver- trieben worden. Heute ist durch die Deutschen die Macht der Araber bei- nahe gebrochen. Die Hauptstadt des Gebietes ist Bagamoyo mit 20000 Einwohnern, der Insel Sansibar gegenüber, weiter südlich liegt der Sitz des deutschen Gouverneurs Dar-es-Salam, mit gutem Hafen. wichtige Rüstenplätze sind
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