Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 1 - S. 351

1918 - Essen : Bädeker
Kiautschou. 351 e) Die Samoainseln. Die durch den deutsch-englischen Ver- treg vom 14. Nov. i8qq an Deutschland gefallenen Hauptinseln Savvaii und Upolo haben einen Flächenraum von 2572 qkm mit 31600 Einwohnern, darunter etwa 350 Europäer. Beideinseln sind gebirgig, doch haben die Küsten schöne, fruchtbare und reich be- wässerte Ebenen mit tropischer Vegetation. Die Ausfuhr besteht hauptsächlich aus Kopra und Früchten. Der Schiffsverkehr ist ein reger. Der Haupthafen Apia wird regelmäßig von der Dampfer- linie S. Franzisko-Neu-Seeland angelaufen. Das Klima ist mild und gesund. Der Wert unserer sämtlichen Besitzungen im großen Ozean beruht nun aber keineswegs in der Bedeutung unseres dortigen Handels allein; bei weitem höher anzuschlagen ist die politische Zukunft, die ohne Zweifel dem Südarchipel bevorsteht. Mit Sicherheit darf schon heute gesagt werden, daß sich die deutschen Inseln nach der über kurz oder lang eintretenden Durch- stoßung der Landenge von Panama zu Stützpunkten unserer Marine und ihrer Operationen in der Südsee und in Ostasien gestalten werden. Am Schlüsse unserer Wanderung durch unsere Kolonieen haben wir die Überzeugung gewinnen müssen, daß leider nur wenige vor der Hand geeignet sind, den zahllosen deutschen Auswanderern eine neue Heimat zu gewähren; denn mit wenigen Ausnahmen sind namentlich die Küstengebiete zu einem längeren Aufenthalte für die Deutschen durchaus ungeeignet. Um die reichen Schätze unserer Kolonieen zu heben, sind wir auf die Hilfe der einheimischen Be- völkerung angewiesen. Diese für die Arbeit zu gewinnen, sie von zügellosem Jäger- und Nomadenleben an regelrechte Tätigkeit zu gewöhnen, muß daher eine unserer Hauptaufgaben sein und bleiben. Zur Erreichung dieses Zieles trägt die stille Arbeit der Mission Sehr viel bei. Nach Verschiedenen. 107. Kiautschou. Schon vor dem Jahre 1870 hatte Fürst Bismarck das Bedürfnis Erkannt, für die in den ostasiatischen Gewässern verkehrenden deutschen Handels- und Kriegsschiffe einen Stützpunkt zu erwerben. Infolge des deutsch.franzö- fischen Krieges kamen aber Bismarcks Pläne nicht zur Ausführung. Doch die fortschreitende Entwickelung unserer Flotte, die größere Ausdehnung unseres Handels und das Aufblühen unserer Schiffahrt im Osten machten die Er- Werbung einer Station daselbst zu einer fast unabweisbaren Notwendigkeit. Wie Rußland in der Amurprovinz, Portugal in der Juselstadt Macao, England in der Felseninsel Hongkong, Frankreich in seiner Kolonie Tongkiug und Japan in der Insel Forniosa einen Ausgangspunkt zur Wahrung ihrer Interessen sich geschaffen haben, so mußte auch das Deutsche Reich einen unter deutschem Hoheitsrecht stehenden Platz an der ostasiatischen Küste -erwerben. Die Ermordung zweier deutschen, katholischen Missionare in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen 1897 gab die äußere Veranlassung, die an der Südküste der chinesischen Provinz Schantnng gelegene Bucht von Kiautschou zu besetzen. Als Sühne für die chinesische Frevel tat forderte die deutsche
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer