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1. Lesebuch für Oberklassen - S. 209

1914 - Metz : Even
209 Taschenuhren erfunden zu haben. Die ersten hießen „Nürn- berger Eierlein". Die Schiffahrt der alten Völker war fast nur Küstenschiff- fahrt; es fehlte ihnen an einem sicheren Wegweiser durch das unermeßliche Meer. Erst seit der Erfindung des Kompasses ist es möglich, über die Weltmeere zu fahren zu neuen Ländern und Völkern. Man nennt Kompaß eine Magnetnadel, welche in einenr Kästchen über einem spitzigen Stäbchen liegt, so daß sie frei schwebt. Diese freischwebende Nadel hat die Eigenschaft, daß sie mit ihrer Spitze immer nach Norden zeigt. Hiernach lassen sich die übrigen Himmelsgegenden bei Tage und bei Nacht sofort bestimmen. Man weiß nicht, wer diese merkwürdige Erfindung gemacht hat. Man schreibt sie gewöhnlich dem Italiener Flavio Gioja zu. Die^Erfindung des Schießpulvers, welche wir wahrscheinlich den Chinesen verdanken, wird einem Franziskanermönche zuge- schrieben, welcher um die Mitte des 14. Jahrhunderts zu Freiburg in Baden gelebt haben soll. Man erzählt, daß Bertold Schwarz, so hieß dieser Mönch, einst Schwefel, Kohle und Salpeter in einem Mörser stampfte und einen Stein auf die Mischung legte. Durch Zufall fiel ein Funke hinein. Es entstand ein gewaltiger Knall, untöder Stein flog gegen die Decke. Verwundert hierüber, wiederholtes Bertold mehrmals seine Versuche, und immer zeigte sich derselbe Erfolg. Dies brachte ihn auf den Gedanken, größere metallene Mörser zum Gebrauche im Kriege anzufertigen, um damit Steine, Kugeln und dergleichen gegen eine feindliche Burg oder Stadt werfen zu können. Allmählich entstanden aus den Mörsern die Kanonen, die um das Jahr 1400 schou allgemein im Gebrauch waren. Etwas später erfand man die Handbüchsen, Musketen oder Flinten genannt, die, wie die Mörser und Ka- nonen, anfangs mit Lunten abgefeuert wurden. Durch die Erfindung des Schießpulvers und der Feuerwaffen wurde die Kriegsführung vollständig umgeändert. Das Rittertum hörte vonstetztstm auf, und es wurden in den einzelnen Staaten stehende Heere eingerichtet. Jn^Straßburg gibt es einen Platz, der heißt der Gutenberg- platz. Diesen Namen führt er nach dem Standbilde, das wir dort sehen. Es stellt den Erfinder der Buchdruckerkunst dar. Sein Name ist Johann Gutenberg. Er wurde um das Jahr 1400 in^Mainz geboren. Lange Zeit war er von seiner Vaterstadt ab- wesend. Er lebte in Siraßburg, wo er als Goldschmied und Edel-
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