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1914 -
Metz
: Even
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
252
15. Die Lothringer Weiher.
Vom Saartale an westwärts erstreckt sich die sogenannte
Lothringer Weiherplatte. Sie ist aus verschiedenen Gründen
merkwürdig. In ihrer Tiefe birgt sie große Bodenschätze wie
Gips und Salz, das hier in mehreren Salinen gewonnen wird.
Ihre Oberfläche ist niedrig und gewellt und besteht aus schwerem
Boden, der das Wasser nicht leicht durchläßt. In den flachen
Talmulden sammeln sich daher zahlreiche Weiher an, von denen
viele einsam in den Eichenwäldern verborgen liegen. Sie sind
dadurch entstanden, daß die unteren Schichten von Gips und
Salz weggespült wurden und die darüber lagernden Schichten
einbrachen.
Im südlichen Teile der Landschaft treten im Kreise Saar-
burg besonders der Weiher von Gondrexange, der Stockweiher,
der Mittersheimer Weiher und an der Seillequelle der Linder-
weiher hervor. Weiter gegen Norden liegt noch im Gebiete der
Nied der Bischwaldweiher.
Die Lothringer Weiher dienen hauptsächlich der Fischzucht.
Alle 2—4 Jahre wird ihr Wasser abgelassen und Fischjagd ab-
gehalten. Der Fischertrag wechselt je nach der Größe des Weihers
zwischen 10 000—50 000 Mk. Der fruchtbare Schlamm, der
nun den Seeboden bedeckt, wird ein oder mehrere Jahre mit
Getreide und anderen Nutzpflanzen bebaut. Der Weiher von
Gondrexange, dessen Wasser zur Speisung des Rhein-Marne-
Kanals dient, wird niemals abgelassen.
16. Der Saargau und die Nordvogesen.
An das Lothringische Hügelland schließt sich im Osten der
Saargau an. Er bildet auf dem rechten Saarufer die westliche
Abdachung der Vogesen. Unmittelbar am Flußufer erheben sich
breite Hügel. Sie bergen einen Kalkstein, den sogenannten
Muschelkalk, in welchem versteinerte Muscheln vorkommen. Gegen
Osten werden die Hügel immer höher und breiter. Schließlich
geht die Landschaft in ein Gebirgsland über. Es sind die Sand-
steinvogesen, die sich hier an der Grenze des Elsaß erheben. Nörd-
lich von der Zaberner Senke werden sie Nordvogesen genannt.
Das Gebirge, das hauptsächlich aus Buntsandstein besteht,
umsäumt in einem weiten Bogen vom Donon bis zur Lauter den
Ostrand des Bezirks Lothringen. Sein Kamm liegt auf der Ost-
seite, die sich ziemlich steil aus der elsässischen Ebene erhebt. —
Im Süden erreichen die Berge im Donon eine Höhe von 1000 m;
dagegen ist der letzte Berg bei Weißenburg, die Scherhol, bloß