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1. Lesebuch für Oberklassen - S. 259

1914 - Metz : Even
259 Rheinkopf, Reisberg, Bludenberg, Climont und noch von manchen andern Bergen, die fast alle 1000 m Höhe und darüber haben. Die Mittelvogesen sind niedriger. Der Odilienberg hat nur 767 m Höhe. Mit der 500 m hohen Scherhol bei Weißenburg schließt die Vogesenkette ab. Nördlich davon beginnt die Hart. Fast nirgends fehlt den Vogesen der Pflanzenwuchs. Die untern Abhänge des Gebirges sind mit Reben bepflanzt. Pfir- sich-, Aprikosen- und Mandelbäume ragen aus deu Weingeländen hervor. Höher hinauf beginnen die Wälder von echten Kastanien und Nußbäumen. Roßkastanien, Eichen und Buchen folgen, und erst dann tritt die Tanne aus. Prächtige Weiden, auf denen Viehzucht und Milchwirtschaft betrieben werden, bedecken die Höhenzüge und Kuppen. Während sich früher noch der Auerochs, das Elentier und der Bür in den Vogesen tummelten, finden sich heute nur Wild- schweine, Wildkatzen, Füchse und Hirsche vor. Aber in den Tannen- wäldern der Hochvogesen nistet auch heute noch der Auerhahn, und die tiefen Gebirgsseen bergen einen großen Fischreichtum. Das Innere der Berge liefert im Süden Granit, im Norden Buntsandstein zu Kanalbauten, Eisenbahnbrücken, Kirchen und Häusern. Auch Mineralquellen hat das Gebirge in reicher Zahl. Wer kennt nicht das Sulzmatter Wasser, die Heilquellen von Sulzbach, Rappoltsweiler und Niederbronn? Der Blick von den Vogesenhöhen in die Oberrheinische Tief- ebene ist herrlich. Reiche Fruchtfelder, grünende Wiesen und dichte Laubwälder umkränzen saubere Städtchen und schmucke Dörfer ohne Zahl. Gegen Osten weist der schlanke Münsterturm wie ein Riesenfinger gen Himmel. Dahinter blinkt der Rhein- strom wie ein Silberband hervor, und am äußersten Horizont zieht sich in blauer Ferne die Kette der Schwarzwaldberge hin. Gegen Südosten reicht der Blick über die nackten Felswände des Jura bis an die Eisgipfel der Berner Alpen. Nach Schiller Ti-b. 23. Tagesanbruch im Hochwald. 1. Noch ist am Himmel wach der Sternenreigen, und unterm Wipfeldach herrscht tiefes Schweigen. 2. Nichts kann im weiten Kreis das Ohr erlauschen; nur aus dem Tal klingt leis der Wasser Rauschen. 3. Die stillen Wälder steh’n wie Tempelräume, und Opferdüfte geh’n durch Busch und Bäume. 4. Fern web! die Sonne sich den Frührotschleier: Mein Herz, nun rüste dich zur Morgenfeier. Christ. Schmitt.
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