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1. Lesebuch für Oberklassen - S. 406

1914 - Metz : Even
406 Zur Antwort auf die Frage müssen wir uns daran erinnern, daß in vielen Fällen durch die Verbindung zweier Körper Wärme entsteht, ohne daß wir dabei Feuer wahrnehmen. Es ist z. B. bekannt, daß kaltes Wasser, welches auf ungelöschten Kalk ge- gossen wird, einen sehr heißen Kalkbrei herstellt. Nach A. Bernstein. 102. Die Steinkohle. Noch vor hundert Jahren verwendete man zum Kochen der Speisen, zum Heizen der Wohnräume und in den Fabriken als einzigen Brennstoff das Holz unserer Wälder. Heute dient ein Teil dieses Holzes zur Papierbereitung: einen andern Teil ver- brauchen Schreiner und Zimmermann. Was übrig bleibt, ist schon in der nächsten Umgebung der Wälder nicht mehr billig, in weiterer Entfernung von waldreichen Gegenden aber so teuer, daß nur wohlhabende Leute damit heizen und kochen können. Viel zu teuer ist es auch für den Betrieb der zahllosen Dampf- maschinen, welche in den Fabriken Tag und Nacht tätig sind. Deshalb stieg der Mensch in die Erde und holte die ungeheuren Mengen von Brennstoff heraus, die als Steinkohle aus grauer Vorzeit dort aufgespeichert sind. Hart wie Stein und schwarz wie Kohle liegt dieser Brennstoff in Schichten zwischen den Gesteinen der Erdrinde, besonders zwischen Schiefergestein. Die Kohlenschichten sind bald nur einige Millimeter, bald mehrere Meter dick. Nur die dicken Schichten haut der Bergmann heraus. Meist trifft man viele Lagen Kohlen übereinander; oft folgen deren mehr als hundert von unten nach oben, alle durch Steinschichten voneinander getrennt. Betrachtet man die Schieferstücke, die mit den Kohlen aus der Tiefe zutage gefördert werden, so entdeckt man die Abdrücke von Blättern, Früchten und Zweigen; sogar die Rinde und die Wurzeln von Bäumen können wir in ihnen erkennen. Legt man ein Stückchen Steinkohle unter das Vergrößerungsglas, so sieht man, daß es denselben Bau hat wie ein Stückchen Holz. Die Steinkohle ist also aus Pflanzen entstanden, welche in uralten Zeiten auch in unseren Gegenden viel üppiger wuchsen als heute. Im Schatten der Urwälder wuchsen z. B. die Farnkräuter zur Höhe eines Baumes heran. Wenn Pflanzenteile von der Luft abgeschlossen sind, so geht in ihnen nach und nach eine Verwandlung vor. Dies zeigen deutlich die Pfeiler alter Holzbrücken und die Pfosten in den
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