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1. Lesebuch für Oberklassen - S. 407

1914 - Metz : Even
407 Stollen der Bergwerke. Das Holz fault nicht; es wird im Gegen- teil allmählich fester und schwerer. Dabei verändert sich seine Farbe; es wird dunkler, nach und nach braun und nach sehr langer Zeit ganz schwarz. Derselbe Vorgang hat zur Bildung der Stein- kohle geführt. Viele Bäume der Steinkohlenzeit standen in sumpfigen Niederungen. Alter und Sturm füllten sie; sie ver- sanken in den Schlamm. Zu ihnen gesellten sich andere Bäume, welche die Flüsse aus den höheren Landstrichen herabflößten. Auch sie fanden in dem Schlamme ihr Grab. So bedeckte schließ- lich eine dicke Lage von Stämmen, Ästen und Blättern den Boden des Sumpfes. Über ihr lagerte sich wieder Schlamm ab. Zu- weilen folgte eine neue Schicht Pflanzenreste, dann wieder Schlamm. So ging es weiter, bis der Schlamm nach und nach zu festem Schiefer wurde. Die Pflanzenteile verwandelten sich im Laufe der Jahrtausende zu Kohlen. Nicht alle Länder sind mit Kohlen gesegnet. Deutschlands Boden aber enthält ungeheure Mengen dieses wertvollen Brenn- stoffes, und zwar in vier großen Lagern: an der Saar, an der Ruhr, in Sachsen und in Schlesien. Reich an guten Kohlen ist auch Belgien. Von einem Kohlenlager in England wird be- hauptet, daß es noch Vorrat auf 2000 Jahre habe. Aber die deutschen, belgischen und englischen Kohlenlager sind alle un- bedeutend gegen die amerikanischen. Im Alleghanygebirge be- finden sich Kohlenlager, deren Flächenraum etwa zehnmal so groß sein soll wie Elsaß-Lothringen. Kohlenmassen von ähnlicher Ausdehnung liegen in China noch ungehoben im Schoße der Erde. In manchen Gegenden Deutschlands brennt man an Stelle der Steinkohle ihre Vettern, Braunkohle und Torf. Wie ihr Name andeutet, hat die Braunkohle nicht so lange in der Erde gelegen wie die Steinkohle. Die Zeit, in der die Braunkohlen- pflanzen lebten, liegt uns viel näher als die Steinkohlenzeit. Braunkohlenlager enthält namentlich der Boden der Nord- deutschen Tiefebene. — Der Torf bildet sich noch heute unter unseren Augen in den Mooren Norddeutschlands. Hunderte von Quadratkilometern sind dort mit einem hohen Teppich von Moos- pflanzen bedeckt, die auch in den Vogesen wachsen und bei Schirmeck ein kleines Torfmoor gebildet haben. Der ganze, mehrere Meter dicke Moosrasen ist mit Feuchtigkeit getränkt; in dieser verwandeln sich die abgestorbenen Teile des Torfmooses langsam in braunen Torf.
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