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1. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 98

1873 - Hildburghausen : Gadow
Er zog es nur am Zaume nach, Er hätt' es nimmer aufgegeben Und kostet's ihm das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück Hinter dem Heereszug zurück. Da sprengten plötzlich in die Quer Fünfzig türkische Reiter daher; Die huben an, auf ihn zu schießen, Nach ihm zu werfen mit den Spießen. Der wackre Schwabe forcht sich nit, Ging seines Weges Schritt vor Schritt, Ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken, Und that nur spöttlich um sich blicken: Bis einer, dem die Zeit zu lang, Auf ihn den krummen Säbel schwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut, Er trifft des Türken Pferd so gut, Er haut ihm ab mit Einem Streich Die beiden Vorderfüß zugleich. Als er das Thier zu Fall gebracht, Da faßt er erst sein Schwert mit Macht: Er schwingt es auf des Reiters Kopf, Haut durch bis auf den Sattelknopf, Haut auch den Sattel noch in Stücken Und tief noch in des Pferdes Rücken: Zur Rechten sieht man wie zur Linken Einen halben Türken heruntersinken. Da packt die Andern kalter Graus: Sie fliehen in alle Welt hinaus, Und Jedem ist's, als würd' ihm mitten Durch Kopf und Leib hindurch geschnitten. Drauf kam des Wegs eine Christenschaar, Die auch zurückgeblieben war; Die sahen nun mit gutem Bedacht, Was Arbeit unser Held gemacht. Von denen hat's der Kaiser vernommen; Der ließ den Schwaben vor sich kommen; Er sprach: Sag an, mein Ritter werth! Wer hat dich solche Streiche gelehrt? Der Held bedacht sich nicht zu lang: Die Streiche sind bei uns im Schwang, Sie sind bekannt im ganzen Reiche, Man nennt sie halt nur Schwabenstreiche!
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