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1. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 194

1873 - Hildburghausen : Gadow
192 Kranach ging mit seinem Herrn nach Weimar, und blieb beständig bei ihm. Sein Sohn, Lukas Kranach, der Jüngere, war auch Maler, steht aber dem Vater an Künstler- verdiensten nach. Er hatte zwar noch einen älteren Sohn, Johann, der ungemeine Anlagen zum Künstler hatte und vom Vater nach Italien geschickt worden war, um die ge- priesenen Werke zu studiren, er starb aber daselbst (1536) an der Pest. Darüber konnten sich die Eltern nicht be- ruhigen und machten sich Vorwürfe, als hätten sie seinen Tod dadurch veranlaßt, daß sie ihn nach Italien hätten gehen lassen. Luther nur konnte ihnen Trost und Be- ruhigung bringen. „Wie?" sagte er, „wenn das gälte, so hätte ich mehr Schuld an seinem Tode als Ihr; denn ich habe es Euch und Eurem Sohne treulich gerathen. Wir haben das aber nicht in der Meinung gethan, daß er sterben sollte, sondern daß er ein wackrer Maler würde. Darum gebet hin diesen Stachel im Gewissen." Der alte Lukas Kranach starb zu Weimar (1553) in einem Alter von 81 Jahren. Er wurde auf dem Gottes- acker zu St. Jakob begraben, wo früher auch sein jetzt in die Stadtkirche versetzter Leichenstein zu sehen war. Mit ihm verlor Deutschland einen seiner größten Maler. 85. Frühstück !des Herzogs von Alba auf dem ^Schlöffe zu Rudolstadt, im Jahre 1547. Kaiser Karl V. zog im Jahr 1547, nach der folgen- reichen Schlacht bei Mühlberg, mit seinem Kriegsheere durch Thüringen nach Franken und Schwaben. Eine Abtheilung desselben, meistens aus Spaniern bestehend und von dem furchtbaren Herzog von Alba angeführt, nahm den Weg durch Jena über Rudolstadt. Damals regierte hier die verwittwete hochherzige Gräfin, Katha- rina von Schwarzburg, geborne Gräfin von Henneberg, eine kluge, heldenmütige und entschlossene Frau. Weit vor der Armee voraus verbreitete sich allenthalben der Ruf von unersättlicher Raubgier und Mordlust der sieg- trunkenen kaiserlichen Truppen. _ Denn schon während der Belagerung von Wittenberg beschäftigten sich die kaiser- lichen Truppen mit Plündern, mit Sengen und Brennen. Ganze Dörfer steckten sie an und machten die Häuser der Erde gleich. Ein damaliger Augenzeuge schreibt:
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