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1. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 325

1873 - Hildburghausen : Gadow
323 * ein Stein oder Spiegel, die man im Winter aus der Kälte hinein bringt in die warme Stube, und die beide feucht werden. Das Wasser läuft dann an den Wänden der Bergritzen hinunter und hiesst unten als Quelle heraus. Es gibt gar viele Quellen, die Salz-, andere, die Eisen- oder Schwefeltheile in sich haben. Es gibt auch Quellen, wie zum Beispiel den Bullenborn im Paderbomi- schen, die abwechselnd in regelmässigen Zwischenzeiten Wasserinmenge ausströmen, dann wieder damit einhalten. Die Quellen laufen zu Bächen zusammen, diese zu Flüssen, die Flüsse vereinigen sich zu Strömen, und diese gehen am Ende ins Meer. Dieses verdeckt uns nun frei- lich mit seinem Gewässer, das an manchen Orten wohl ebenso tief sein mag, als die höchsten Berge hoch sind, fast dreiviertel von unserer Erdoberfläche. Aber unten im Meeresgrund ist wieder dieselbe Abwechslung von Höhen und Tiefen, von ganzen Bergzügen und Thälern, wie auf dem festen Lande. Man sieht dieses, wo sich solche unter dem Wasser gelegenen Berge bis hinan an die Oberfläche desselben erheben, mit blossen Augen, oder die Schiffsleute fühlen es und bemerken es mit ihren An- keru. Und da zum Beispiel der grosse feuerspeiende Berg Avatcha auf Kamtschatka im Jahr 1773 einen Ausbruch machte, da trat das Meer meilenweit vom Ufer zurück, und die auf die Höhen geflüchteten Bewohner der Küste sahen mit Schrecken in seine grause Tiefe, in seine Berge und Thäler, die nun aufgedeckt da lagen, hinein. Aber gleich darauf kam das Meer wieder und trat nun mit sol- cher Gewalt über das Ufer hinüber, dass es bis zu neunzig Ellen Höhe hinaufstieg und viele ziemlich weit landein- wärts stehen de Häuser und Bäume wegriss und wegspülte. Wenn daher auf einmal das Meer abgelassen werden könnte, würde es in seiner Tiefe auch nicht viel anders aussehen, als auf vielen Stellen unserer Erdoberfläche. Wir würden da grosse lange Sandflächen und Berge von Kalk und Gyps sehen, die sich aus dem anfänglichen Ge- wässer gebildet haben, alle untermischt mit häufigen Mu- scheln und andern Seethier-Ueberresten. Denn wenn man unsere meisten Berge ansieht, bemerkt man gar leicht, dass sie auch einmal alle unterwasser gestanden, ja dass sie in einem grossen Meere und unter einem grossen Meere gebildet worden sind. Denn viele von ihnen sind ganz er- füllt von Muschel- undseethier-Ueberresten, und auf man- chen Bergen von Neuholland, die sehr hoch sind und jetzt 21 *
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