Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 83

1873 - Hildburghausen : Gadow
Si Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, insoweit in Schutz, daß er nur in Augsburg vor dem päpstlichen Gesandten Kajetan er- scheinen durfte (im I. 1518). Indessen vermochte ihn dieser nicht zum Widerruf zu bewegen. Eben so wenig gelang dies einem zweiten Gesandten des Papstes, von Miltitz (1519), und auch die Disputation mit dem Vertheidiger der päpstlichen Macht, Eck, in Leipzig diente nur dazu, ihn in seinen Ansichten zu befestigen. Als daher'der Papst die Bannbulle gegen ihn schleuderte, so that er am 10. December 1520 den noch entscheidenderen Schritt, das; er diese und die Sammlung der päpstlichen Verordnungen öffentlich in Wittenberg verbrannte. 33) Mittlerweile war im I. 1520 Kaiser Karl V. zur Regie- rung gelangt, ein besonders mächtiger Fürst, welcher Oesterreich, Spanien, die Niederlande, Neapel, Sizilien und die spanischen Eroberungen in der neuen Welt unter seiner Herrschaft vereinigte, der Reformation aber nicht wohlwollte. Dieser lud Luther vor den Reichstag zu Worms und als Luther auch hier standhaft bei seiner Lehre verharrte*), so that er ihn in den Bann, worauf sein Gönner, Kurfürst Friedrich der Weise, ihn bei Altenstein scheinbar mit Gemalt gefangen nehmen ließ und ihn auf die Wartburg in Sicherheit brachte. Dort begann er seine Bibelübersetzung mit den Psalmen. Er kehrte aber schon im nächsten Jahre nach Witten- berg zurück, als ein Theil seiner Anhänger (namentlich Karlstadt) durch Irrlehren Unruhen erregte und dadurch seine Anwesenheit nöthig wurde. In den nächsten Jahren vereinigte er sein Wort mit den Waffen der Fürsten, um den Bauernkrieg, welcher in einen; großen Theil von Deutschland zum Ausbruch kam und in Nord- deutschland hauptsächlich durch Thoinas Münzer erregt wurde, zu unterdrücken. Münzer mit seinem Anhang wurde in der Schlacht bei Frankenhausen (1525) geschlagen, er selbst gefangen genommen und hingerichtet. 34) Nach dem Tode Friedrichs des Weisen im I. 1525 erklärte sich sein Nachfolger Johann der Beständige (1525 bis 1532) noch entschiedener für die Reformation, die demnach in Kursachsen all- gemein eingeführt wurde: ein Beispiel, dem bald andere Länder folgten. ^Luther machte darauf in den I. 1527 bis 1529 eine Rund- reife hi Sachfen, auf welcher er vorzüglich die Volksschulen besser einzurichten bemüht war, für welche er auch seinen kleinen Kate- chismus herausgab. 35) Im I. 1529 wurde die neue Lehre wieder auf dem Reichs- tag zu Speier verhandelt und daselbst beschlossen, daß die Anhänger der neuen Lehre vor der Hand unangefochten bleiben, jede weitere Verbreitung derselben aber verboten werden sollte. Gegen diesen Beschluß erklärten sich (protestirten) die Anhänger der neuen Lehre und erhielten deshalb den Namen Protestanten. Als darauf ein Einigungsgesuch auf dem Reichstage zu Augsburg, im Jahre 1530, auf welchem die Augsburger Confession übergeben wurde**), zu keinem günstigen Erfolg führte, vielmehr die Protestanten sich mit Gewalt bedroht sahen, so schlossen sie zu ihrer Vertheidigung im I. 1531 das L>chmalkaldische>Bündniß. 36) Ehe es jedoch zum Krieg kam (der Kaiser war nämlich durch Kriege mit den Franzosen und Türken beschäftigt), starb der *) S. Nr. 81 des Lesebuchs. **) S. Nr. 62 des Lesebuchs. Anh. 3. Th. pefcbuch. r
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer