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1. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 82

1900 - Stuttgart : Daser
82 Zu suchen ihren Unterhalt, entließ sie segnend ihre Lieben. So stand sie nun allein und alt, ihr war ihr heitrer Mut ge- blieben. 4. Sie hat gespart und hat gesonnen und Flachs gekauft und nachts gewacht, den Flachs zu feinem Garn ge- sponnen, das Garn dem Weber hinge- bracht; der hat's gewebt zu Leinewand; die Schere brauchte sie, die Nadel, und nähte sich mit eigner Hand ihr Sterbehemde sonder Tadel. 5. Ihr Hemd, ihr Sterbe- hemd, sie schätzt es, verwahrt's im Schrein am Ehrenplatz; es ist ihr Erstes und ihr Letztes^ ihr Kleinod, ihr ersparter Schatz. Sie legt es an, des Herren Wort am Sonntag früh sich einzu- prägen ; dann legt sie's wohlgefällig fort,, bis sie darin zur Ruh sie legen. — 6. Und ich, an meinem Abend, wollte, ich hätte, diesem Weibe gleich,, erfüllt, was ich erfüllen sollte in meinen Grenzen und Bereich. Ich wollt', ich hätte so gewußt am Kelch des Lebens mich zu laben, und könnt' am Ende gleiche Lust an meinem Sterbehemde haben.. 91. Frisch gewagt, ist halb gewonnen! (Joh. Pet. Hebel.) „Frisch gewagt, ist halb gewonnen!" Daraus folgt: frisch gewagt, ist auch halb verloren. Das kann nicht fehlen. Deswegen sagt man: „Wagen gewinnt, wagen verliert." Was muß also den Ausschlag geben? Prüfung, ob man die Kräfte habe zu dem, was- man wagen will, Überlegung, wie es anzufangen sei, Benützung der günstigen Zeit und Umstände, und hintennach, wenn man sein mutiges Ä gesagt hat, ein besonnenes B und ein bescheidenes C. Aber so viel muß wahr bleiben: wenn etwas Gewagtes soll unter- nommen werden und kann nicht anders sein, so ist ein frischer Mut zur Sache der Meister, und er muß dich durchreißen. Abe. wenn du immer willst und fängst nie an, oder bu hast schon angefangen und es reut dich wieder, und willst, wie rnan sagt, aus dem trocknen Lande ertrinken: guter Freund, dann ist „schlecht gewagt, ganz verloren." 92. Die Schnecke, der Esel und das Füllen. (Joh. Gottfr. v. Herder.) Die Schnecke wettete einst mit einem feurigen Füllen und« einem trägen Esel um den Preis eines schönen Salatbeetes, das auf einem hohen Berge lag, und das derjenige haben sollte, der zuerst hinaufkommen würde. Man kann leicht denken, wie die beiden
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