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1. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 168

1900 - Stuttgart : Daser
168 Zu Ende des 12. Jahrhunderts erbte ein Sohn des zotterischen Grafenhauses, Friedrich mit Namen, der mit der Erbtochter des Burggrafen von Nürnberg vermählt war, dessen ausgedehnte Güter in Franken und Österreich. Gleichzeitig wurde ihm vom Kaiser zur Belohnung für seine dem Reiche geleisteten Dienste die Nürnberger Burggrafschaft übertragen; so wurde er der Amtsnachfolger seines Schwiegervaters als Burggraf von Nürnberg und war gleichzeitig Graf von Zollern. Bei der Teilung des väterlichen Besitzes ging die Nürnberger Burggrafschaft mit den sonstigen fränkischen und österreichischen Besitzungen auf Friedrichs Sohn, Konrad, über. Dieser Burggraf Konrad wurde der Begründer der fränkischen Linie des Hohenzollernhauses; er ist der Stammvater der Hohen- zollern auf dein preußischen Königsthron, unsres deutschen .Kaiser- hauses geworden. Im 15. .Jahrhundert herrschte über die Grafschaft Zollern Friedrich der Öttinger, so genannt, weil er in seiner Jugend einige Jahre auf dem Schlosse seines Verwandten, des Grasen von Ottingen in Bayern zugebracht hatte. Der war ein gar unverträg- licher Herr. Er lag mit seinen Nachbarn wegen Verkaufs von Gütern imb Ortschaften viel in Streit, sogar mit dem Grafen Eber- hard voll Württemberg, dessen Rat und Dienstmalln der Öttinger war. Als Eberhard vor Beendigung des Streites starb und der Öttinger der Witwe, der stolzen Gräfin Hellriette voll Mömpelgard, sein Dienstverhältnis kündigte und sogar feiildlich in ihr Gebiet einfiel, verwickelte er sich mit der beleidigten Frau in eine Fehde, die mit seinem vollständigen Verderben endigte. Nach langer Be- lagerung wurde seine Burg Hohenzollern im Jahre 1423 von den vereinigten Streitkräften der Reichsstädte und der Gräfin von Württemberg erobert und von Grund aus zerstört, er selbst aber in Gefangenschaft gesetzt; die Grafschaft Zollern nahm die Gräfin iil Besitz. Sein Bruder Eitel Friedrich leitete mit Klugheit und Ausdauer die Wiederherstellung seines Hauses ein. Er verglich sich mit Württemberg und führte eine musterhafte Ordnung ein. Sein Sohll Jost Nikolaus beschloß 1454, die zerstörte Burg wieder aus- zubauen. Die Reichsstädte, welche dies hindern wollten, wußte Graf Jost dadurch abzuschrecken, daß er zur Grundsteinlegung große Feierlichkeiten veranstaltete und seine vornehmsten Verwandten hiezu einlud. Unter diesen waren der Kurfürst von Brandenburg, der Erzherzog von Österreich, der Markgraf von Badell und der Graf von Fürstenberg, alle mit großen: Gefolge. Die an der Grundstein- legung teilnahiilen, hämmerten und mauerten mit silbernen Hämmern und Kellen, und gaben dadurch zu verstehen, daß sie den Bau, den sie mitbegründet, auch beschützen würden, wenn ihm Gefahr drohen sollte. So wurde Jost Nikolaus der zweite Erbauer der Zollernburg. Hundert Jahre später erbte Graf Karl die Grafschaft Zollern und erhielt fast gleichzeitig als Reichslehen die Grafschaften Sig-
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