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1. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 290

1900 - Stuttgart : Daser
290 247. Sries der Königin Luise an ihren Uater. (Der Brief ist im Frühjahr 1807 zu Königsberg geschrieben und wurde von Blücher überbracht.) (Adami.) Geliebter Vater! Die Abreise des Generals Blücher gibt mir gottlob einmal eine sichre Gelegenheit, offenherzig mit Ihnen zu reden. Gott, wie lange entbehrte ich dieses Glück, und wie viel habe ich Ihnen zu sagen! Bis zur dritten Woche meines Krankenlagers war jeder Tag durch neues Unglück bezeichnet. Die Sendung des vortrefflichen Blücher nach Pommern, der Patriotismus, der jetzt in jeder Brust sich regt und von welchem die Reserve-Bataillons, die erst seit Monaten gebildet sind und teils schon vorgehen, teils schon gut gefochten haben, ein neuer Beweis sind — alles dies belebt uns mit neuen Hoffnungen. Ja, bester Vater, ich bin es überzeugt, es wird noch einmal alles gut gehen, und wir werden uns noch einmal glücklich wiedersehen. Die Belagerung von Danzig geht gut, die Einwohner benehmen sich außerordentlich: sie erleichtern den Soldaten die großen Lasten, indem sie ihnen Wein und Fleisch im Überfluß reichen, sie wollen von keiner Übergabe sprechen hören; sie wollen lieber unter Schutt begraben werden, als untreu an dem König handeln; ebenso halten sich Kolb erg und Gra udenz. Wäre es mit allen Festungen so gewesen! — — — — Doch genug von den vergangnen Übeln; wenden wir unsre Blicke zu Gott, zu ihm, der unsre Schicksale lenkt, der uns nie verläßt, wenn wir ihn nicht verlassen! Der König ist mit dem Kaiser Alexander bei der Armee. Er bleibt bei derselben, solange der Kaiser bleibt. Diese herrliche Einigkeit, durch unerschlitterliche Standhaftigkeit im Unglück be- gründet, gibt die schönste Hoffnung zur Ausdauer; nur durch Beharrlichkeit wird man siegen, früh oder spät, davon bin ich überzeugt. Luise. 248. Preußens Wiedergeburt. (Aug. Wilh. Grube.) An Ländern seit 1807 zusammengeschmolzen und einge- schlossen zwischen Staaten, die den Franzosen anhingen, sollte Preußen völlig unterdrückt werden. Aber die Gewalt, soviel sie auch auf Erden vermag, sie vermag doch nicht den Geist und die sittliche Kraft des Volkes zu zertrümmern. König Friedrich Wilhelm Iii., der Gerechte und Standhafte,
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