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1909 -
Göttingen
: Vandenhoeck & Ruprecht
- Autor: Krahn, Fritz
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Was für Landschaften die Seen bilden.
Auf dem Landrücken liegen zahlreiche Seen, weshalb er
auch die „Pommerfche Seenplatte" genannt wird. Gar häufig
werden diese Seen von bewaldeten Uferhöhen eingeschlossen, und
aus ihrem Wasser tauchen wald- und wiesenreiche Werder
hervor. So bilden sie reizende Bilder, die dem Landrücken ein
schönes Aussehen geben. Am Fuße des Steinberges ruht der
Papenzin-See. Östlich von ihm liegt ein großes Seengebiet,
in dem der V i r ch o w -, Vilm-, Dolgen- und Streitzig -
See die größten sind; große Wiesen- und Moorflächen umgeben
sie. Eine lange Seenreihe zieht sich auch zwischen Neustettin und
Dramburg hin; die bedeutendsten unter ihnen sind der Piel-
burger, Kämmerer, Drahig-, Zehiner und Lübbe-
See. Gar schön liegt der tiefe Dratzig-See mit seinen Inseln
und Buchten (Königswerder); an seinem Ostufer steigt der Spitz-
berg (200 w) empor. Reich an Buchten und Werdern ist auch der
En zig-See (Schützenwerder).
Was für Schätze in der Erde liegen.
An unterirdischen Schätzen ist der Landrücken arm. In
den Senkungen breiten sich oft große Moorflächen aus; sie bildeten
in früheren Zeiten Seen, die allmählich flacher wurden und
zuletzt vertorften. Heute liefern sie uns vorzüglichen Torf, der
in dem kohlenarmen Lande fleißig gestochen wird. — An vielen
Stellen ist der Boden reich an Lehm und Ton. Diese geben eine
fruchtbare Ackererde; auch werden sie in zahlreichen Ziegeleien
verarbeitet. Der Höhenzug ist äußerst steinreich; die Steine
kommen in allen Größen vor. Bekannt ist der ,,Große Stein"
bei Gr.-Tychow (Belgard); er ist 14 m lang, 12 m breit und
5 m hoch. Die meisten Steine liegen in den Äckern, Seen und
Mooren. Oft werden sie dem Landmanne zur Last, und er trägt
sie zu großen Haufen und langen Mauern zusammen. Welchen
Wert haben sie für uns?
Womit sich die Bewohner beschäftigen.
Die Bewohner des Landrückens treiben meist Landwirt-
schaft. Der Boden ist nicht sehr fruchtbar. Er wird stellenweis
von losem Sande bedeckt. Dieser trägt nur Heidekraut und
Kiefern. Solche öden Gegenden trifft man bei Bütow und Neu-
stettin an. Aber auch hier weiß der fleißige Landwirt Rat; er