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1. Mein Vaterland - S. 230

1909 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
230 alten Deutschen waren nämlich Heiden, die viele Götter verehrten. In dunklen Wäldern und unter uralten Eichen feierten sie ihnen Opferfeste. Im heiligen Hain auf Rügen wohnte die Göttin Freia, Hertha; wohin sie kam, brachte sie Frieden und Fruchtbarkeit. Weil sie so hold war, wurde sie auch Frau Holle genannt. Nach ihr erhielt der Freitag seinen Namen. Ihr Gemahl war Wodan, der über den Wolken in Walhalla wohnte. Er brachte den Helden in der Schlacht Sieg; ihm war der Mittwoch geweiht. Gefürchtet war Hel, die in ihrem finsteren Reiche (Hölle) hauste. Der Gott des Donners und Blitzes war Donar, nach dem der Donnerstag seinen Namen erhielt. Der Dienstag war der Tag des Kriegsgottes Ziu. Wonach sind der Sonntag und Montag benannt- Auch glaubten unsere Vorfahren an Zwerge, Elfen (Alben) und Niren, die Erde, Luft und Wasser belebten. Einige waren dem Menschen freundlich gesinnt (Heinzelmännchen), andere wieder quälten ihn (der Nachtgott Alp, der Mahrt). Pommersche Göttersagen. 1) Die Göttin Hertha auf Rügen: Auf Rügen liegt im Schatten gewaltiger Buchen ein stiller, runder See. An seinem nördlichen Ufer erhob sich einst die Hertha-Burg, in der die Göttin Hertha wohnte. Uralte Buchen umstanden Burg und See und bildeten den heiligen Hain, den nur die Priester betreten durften. Selbst der wilde Ur, der heulende Wolf und der böse Bär wagten sich selten hinein. Wenn aber der Frühling ins Land kehrte, dann wurde es in ihm lebendig. Ganze Scharen von Männern kamen herbei, riesig von Gestalt und in der Hand den scharfen Speer; es waren die Ureinwohner unserer Heimat. Sie sind gekommen, zu Ehren ihrer Göttin Hertha das Frühlingsfest zu feiern. Diese ist herniedergestiegen auf ihren Wagen, den die Priester mit kostbaren Teppichen bedeckt und mit geweihten Kühen bespannt haben. So fährt sie auf der Insel umher, begleitet von zwölf keuschen Jungfrauen und geführt von einem Oberpriester. Fröhlich sind die Orte, die sie durchzieht. Aller Krieg und Streit ruht, und nur Friede und Freude herrscht, wenn sie durchs Land fährt. Kehrte sie dann in den heiligen Hain zurück, so wurde sie und der Wagen im See gebadet. Die Sklaven aber, die solche Dienste verrichteten, wurden in ihm ertränkt. (Siehe Hirts Lese- buch, Anhang S. 9 „auf Iasmund"!)
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